Marcel Hirscher mit neuem Material unterwegs. "Es war lehrreich."

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Vail (Colorado) – Nur wenige Stunden nach seiner Ankunft in den USA hat Marcel Hirscher Dienstagfrüh in Vail seine erstes Riesentorlauf-Training absolviert. Zwei Sekunden Rückstand waren die ernüchternde Erkenntnis, Jetlag war aber keine Ausrede. "Es war okay fürs erste Reinkommen auf amerikanischem Schnee und den neuen Ski. Es war lehrreich" sagte Hirscher. Einen Start im Super-G schloss der Salzburger aus.

Sechs Trainingsfahrten

Hirscher will vielmehr am Sonntag in Beaver Creek seinen ersten Weltcup-Riesentorlauf auf den neuen Skiern mit dem verkürzten Radius bestreiten. Sechs Fahrten absolvierte der sechsfache Weltcup-Gesamtsieger am Dienstag mit den neuen Skiern.

"Es war mehr oder weniger nur ein Einschwingen. Natürlich ist es ernüchtern, aber no na net, wo soll man stehen, wenn drei Monate Training fehlen und man noch keine zehn Riesentorlauf-Trainingstage hat?", fragte Hirscher nach dem ersten Vergleich mit der internationalen Konkurrenz.

"Zwei Sekunden Rückstand sind normalerweise eine Tragödie", weiß der sechsfache Weltcup-Gesamtsieger. "Die gilt es in den nächsten Wochen und Monaten aufzuholen."

Gewöhnen musste sich der Salzburger auch wieder an den aggressiven Kunstschnee in Nordamerika. Er habe deshalb die Schläge auf seinen Fuß wieder etwas mehr gespürt.

Volle Konzentration auf Hirscher

Weil am Dienstag kein Herren-Abfahrtstraining im nahen Beaver Creek stattfand, konnte auch Hirschers Ausrüster Atomic die komplette Manpower auf den Salzburger konzentrieren. Zunächst lag der Fokus auf dem Ski, am Ende der ersten Trainingseinheit auf dem Schuh.

"Normalerweise hat man um diese Jahreszeit alles zusammen", so Hirscher. "Es ist wirklich viel zu tun, aber ich sehe positive Anzeichen", gab sich Atomic-Rennsportleiter Christian Höflehner zuversichtlich. Hirscher fasste zusammen: "Es ist sauviel zu tun."

Die Idee, in Colorado schon den Super-G am Freitag zu bestreiten, hat Hirscher wieder verworfen. "Null Chance. Es wartet im Riesentorlauf genug Arbeit auf mich. Ich will ja hier auch Slalom trainieren, es ist alles dicht gedrängt".

Ohne Erwartungen ins Rennen

Die Konzentration Hirschers liegt also voll auf dem Riesentorlauf. Die Erwartungen für Sonntag seien natürlich bescheiden. "Ich hoffe zwar schon, dass wir bis dahin was weiterbringen. Um vorne mitfahren zu können, wird es aber noch dauern. Nach Stand heute wird das Beste sein, mit gar keinen Erwartungen ins Rennen zu gehen", sagte der Salzburger. (APA, red, 29.11.2017)