Washington – Die US-Notenbank (Fed) plant nach den Worten des Fed-Vertreters John Williams keine eigene Digitalwährung. Sie erforsche aber interessiert die Technologie, auf der solche Währungen basieren, sagte der Fed-Chef von San Francisco am Mittwoch. Derzeit schießen die Kurse virtueller Währungen in die Höhe. Der Wert der Cyber-Devise Bitcoin hat sich seit Jahresbeginn um gut 1.000 Prozent erhöht.

Hinter Bitcoin stehen weder Regierungen noch Zentralbanken. Über den Preis entscheiden allein Angebot und Nachfrage. Bitcoin basiert auf der sogenannten Blockchain-Technologie, bei der Informationen fälschungssicher in einer Datenbank gespeichert werden. Zentralbanken weltweit sind an dieser Technologie interessiert. Sie prüfen, wie sie Zahlungsprozesse sicherer, günstiger und effizienter machen könnte.

Langsame Zinsanhebungen

Williams äußerte sich auch zur Geldpolitik und sprach sich für moderate Zinsanhebungen im kommenden Jahr aus. Der Wirtschaftsaufschwung lasse eine anziehende Inflation erwarten, sagte er. In diesem Falle solle die Fed die Zinsen 2018 langsam anheben. Er gehe davon aus, dass bis Ende nächsten Jahres noch vier weitere Erhöhungen geben werde.

Es wird weithin erwartet, dass die Währungshüter bereits bei ihrer Sitzung im Dezember eine Leitzinsanhebung beschließen werden. Williams wird im kommenden Jahr über geldpolitische Entscheidungen mitbestimmen, wenn der designierte Notenbankchef Jerome Powell sein neues Amt antritt. (APA, 30.11.2017)