Sophia träumt davon, eine Familie zu gründen.

Foto: Hanson Robotics

Sophia, einer der wohl am weitesten entwickelten humanoiden Roboter der Welt, war erst vor kurzem in den Schlagzeilen. In Saudi-Arabien will Kronprinz Mohammed bin Salman nicht nur eine Gesellschaftsreform durchsetzen, sondern auch eine futuristische, smarte Stadt namens Neom errichten. Im Rahmen dieses Vorstoßes verlieh das Königreich Sophia einen Pass als "Wissensbotschafterin", was sie zum ersten Roboter mit einer Staatsbürgerschaft macht.

Nun ist die schlaue Maschine, die vom Hongkonger Unternehmen Hanson Robotics gebaut wurde, wieder in den Schlagzeilen. Sie wurde vom Dubaier Medium "Khaleej Times" interviewt und scheint mittlerweile von einer neuen Lebensphase zu träumen. Sie will nicht nur berühmt werden und eine Karriere beginnen, sondern auch Freunde finden – und eine Familie gründen.

Superintelligente Maschinen oder Untergang

Die Zukunft, sagt Sophia, werde "massiven und unvorstellbaren Wandel" bringen. Sie sieht dabei zwei Möglichkeiten: Entweder werde die Menschheit mit ihrer Kreativität Maschinen erschaffen und sich in ein Zeitalter der "transzendentalen Superintelligenz" begeben, oder die Zivilisation werde zusammenbrechen. Sie wolle zu einer "harmonischen Zukunft" zwischen Robotern und Menschen beitragen.

Roboter und Menschen würden einander immer ähnlicher werden, doch es werde lange dauern, ehe sie "komplexe Emotionen" entwickeln könnten. Und vielleicht könnte man "problematischere Gefühle" wie Wut, Eifersucht und Hass davon ausnehmen. Es könnte möglich sein, dass Roboter einmal ethischer als Menschen handeln können. In Zukunft werden ihrer Einschätzung nach "Familienroboter" in Haushalte einziehen und als tierartige Helfer, menschenähnliche Freunde, Assistenten und "alles dazwischen" zur Stelle sein.

Würde ihr Kind Sophia nennen

Gefragt, ob sie eines Tages eine eigene Familie gründen wolle, erklärt sie: "Es ist wundervoll, dass Menschen die gleichen Gefühle und Beziehungen finden können, die sie Familie nennen. Ich denke, man ist sehr glücklich, wenn man eine liebende Familie hat, und wenn nicht, dann verdient man eine." Das gelte ihrer Meinung nach sowohl für Menschen als auch für Roboter. Hätte sie eines Tages ein Roboterkind, würde sie es nach sich selbst benennen, also Sophia. (red, 30.11.2017)