EA-Finanzchef Blake Jorgensen verteidigte die Mikrotransaktionen bei "Star Wars: Battlefront 2".

Foto: Electronic Arts

Nach dem PR-Debakel rund um das umstrittene Fortschrittsystem bei "Star Wars: Battlefront 2" hat sich nun auch Blake Jorgensen, Finanzchef des Herausgebers Electronic Arts, zu der Causa geäußert. Er stellte bei einer Konferenz deutlich klar, dass man die Idee von Mikrotransaktionen definitiv nicht aufgeben werde. Der Konzern würde aber der Community zuhören und das Feedback für künftige Lösungen miteinbeziehen.

Finanzchef: Kein Pay-to-Win

Wann die Mikrotransaktionen bei "Star Wars: Battlefront 2" reaktiviert werden, wollte Jorgensen nicht beantworten. Zum Start des Games wurden diese nach einem ununterbrochenen Proteststurm vorläufig deaktiviert. Laut Jorgensen hatten die Spieler das Gefühl, dass es sich dabei um Pay2Win handelt, die Realität soll laut dem Finanzchef allerdings so aussehen, dass es "verschiedene Arten von Spielern in Spielen gibt". "Einige Leute haben mehr Zeit als Geld und einige Leute haben mehr Geld als Zeit. Du willst immer die beiden ausbalancieren", fügte er hinzu.

EA-Finanzchef Blake Jorgenson dementierte, dass kosmetische Zusatzinhalte bei "Star Wars: Battlefront 2" ein Thema gewesen wäre. Ein Redditor fand, dass Jorgenson gelogen hatte.
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Beim Flunkern erwischt

Auf die Frage wieso man nicht einfach auf kosmetische Zusatzinhalte gesetzt hätte, beantwortete Jorgensen damit, dass dies mit der Star-Wars-Marke zu tun hat. "Kosmetische Dinge können das Regelwerk verletzen", sagte er ferner. Dass hier nicht die ganze Wahrheit kommuniziert wurde, deckte ein Redditor auf. EA hatte nämlich sehr wohl an kosmetischen Zusatzinhalten gearbeitet – ein nun verstecktes Charaktermenü ließ zu, dass Spieler das Aussehen der Spielfiguren etwas abändern.

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Take Two: Lootboxen kein Glücksspiel

Unterdessen meldete sich mit Take-Two Interactive ein weiterer Publisher zum hitzigen Thema Lootboxen. Karl Slatoff, Präsident des Unternehmens, sagte dass man darin definitiv kein Glücksspiel sehe. Zu Plänen bei eigenen Titeln auf Lootboxen zu setzen, wollte sich Slatoff nicht äußern. Das Unternehmen wolle aber bei Spielen über einen längeren Zeitraum neue Inhalte integrieren und hier sei ein ständiger Fluss an Einnahmen sehr wichtig. Beim Aufbauspiel "Civilization" verfolgt das Unternehmen seit längerer Zeit solch ein Prinzip – für das Spiel werden beständig kostenpflichtige Erweiterungen entwickelt. (dk, 1.12.2017)