Der Space Rider der ESA soll nach seinen Missionen teilweise wiederverwertet werden.

Illustr.: ESA/Jacky Huart

Paris – Die Europäische Weltraumorganisation ESA plant ein wiederverwendbares Raumfahrzeug für Experimente im All. Der unbemannte Space Rider soll nach mehreren Monaten im Orbit auf die Erde zurückkehren können.

Die ESA, das Raumfahrtunternehmen Thales Alenia Space und der Hersteller der Vega-Trägerraketen, ELV, unterzeichneten am Donnerstag einen 36,7-Millionen-Euro-Vertrag über die abschließende Planungsphase vor der Umsetzung. Der unbemannte Space Rider soll beispielsweise als Labor für Experimente in der Schwerelosigkeit und zur Erprobung von Technologie genutzt werden.

Weiche Rückkehr zur Erde

Er soll mit einer Vega-Rakete ins All starten und mindestens zwei Monate im niedrigen Erdorbit in etwa 400 Kilometer Höhe bleiben können. Ein Modul des Raumfahrzeugs soll anschließend wieder in die Atmosphäre eintreten und weich auf der Erde landen. Nach Angaben der ESA gibt es bereits Interesse, etwa aus der Pharmaindustrie.

Das Vorhaben baut auf dem experimentellen Raumfahrzeug IXV (Intermediate experimental Vehicle) auf, das Anfang 2015 einen Testflug absolviert hatte und anschließend im Pazifik gelandet war. Europa sucht damit Eigenständigkeit im Weltraum auch bei der Rückkehr zur Erde. Der Erstflug von Space Rider ist für 2021 geplant.

800 Kilogramm Nutzlast

Jedes Raumfahrzeug soll sechsmal ins All geschickt werden können und eine Nutzlast von 800 Kilogramm transportieren. Der Preis pro Flug soll bei 40 Millionen Euro liegen, wie ESA-Programm-Manager Giorgio Tumino sagte.

Die ESA unterzeichnete mit ELV auch einen weiteren Vertrag, in dem es um weitere Verbesserungen der europäischen Vega-Rakete geht. Wettbewerb und Kostendruck im Bereich der Trägerraketen haben in den vergangenen Jahren mit neuen Akteuren wie dem amerikanischen Unternehmen SpaceX deutlich zugenommen. (APA, red, 1.12.2017)