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Apple-Music Boss Jimmy Iovine.

Foto: Chris Pizzello/Invision/AP

Auch wenn Spotify weiterhin der meistgenutzte Musik-Streaming-Service ist: Mit Apple Music hat der iPhone-Hersteller einen beeindruckenden Aufstieg hingelegt. Mehr als 30 Millionen Abonnenten soll der Dienst mittlerweile haben. Umso überraschender kommt nun, dass dieses Geschäft ausgerechnet von einem führenden Apple-Manager schlecht geredet wird.

Nichts zu holen

Mit Streaming lasse sich praktisch kein Geld verdienen, umreißt Apple-Music-Boss Jimmy Iovine die aktuelle Situation. Die ganze Branche sei in einer schlechten Position: "Es gibt keine Margen" klagt der ehemalige Platten-Label-Chef im Gespräch mit Billboard.

Dieser Umstand gefährde im besonderen den aktuellen Marktführer Spotify. Immerhin hätten Konkurrenten wie Amazon, Apple oder Google eine komplett andere Motivationslage, für sie sind die Einnahmen aus dem Musik-Streaming eher eine Nebensächlichkeit. Während etwa Amazon am Kombipaket Prime verdient, ist Apples primäres Interesse der Verkauf von Hardware. Spotify hingegen muss tatsächlich vom Streaming-Geschäft leben, und hier sei der Ausblick kein sonderlich erfreulicher.

Schwierige Situation

Wenn etwa morgen Amazon-Chef Jeff Bezos auf die Idee kommt, das 7,99 US-Dollar der passende Preis für ein monatliches Abo sind, dann würde das Spotify hart treffen. Mit den aktuell üblichen 10 US-Dollar monatlich ließe sich noch ein kleiner Gewinn erwirtschaften, mit 8 Dollar hingegen sicher nicht mehr. Wenn man in so einer Situation nicht dem Amazon folge, würde man rasch einen Gutteil der Kunden verlieren.

Einheitsbrei

Die größte Gefahr sieht Iovine aber noch an einer anderen Stelle, nämlich bei den kostenlosen Alternativen – und das liege vor allem daran, wie der Musik-Streaming-Markt strukturiert ist. Egal welchen Anbieter man nimmt, bekommt man überall mehr oder weniger das gleiche Angebot. Hier hab es bei Videos Netflix mit seinen vielen exklusiven Titeln wesentlich besser, die Kunden an sich zu binden. (red, 30.11.2017)