Perfektes Comeback: Zweiter Weltcupsieg für Cornelia Hütter.

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Happy Hütter.

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Lake Louise – Cornelia Hütter ist ein traumhaftes Comeback gelungen. Die Steirerin gewann gleich ihr erstes Weltcup-Rennen nach dem im Jänner in Saalbach erlittenen Kreuzbandriss. Die 25-Jährige setzte sich in der ersten von zwei Abfahrten in Lake Louise 0,09 Sekunden vor Tina Weirather (LIE) und 0,30 vor der sensationell starken Mikaela Shiffrin (USA) durch.

Veith auf Platz 21, Vonn gestürzt

Für Hütter war es der zweite Weltcupsieg nach dem Super-G im März 2016 in Lenzerheide. Nicht so gut lief es am Freitag bei Schneefall für Anna Veith, die Salzburgerin kam bei ihrem Comeback mit 2,11 Rückstand an die 21. Stelle. Mit einem Sturz endete das Vorhaben von Lindsey Vonn, den 19. Sieg in ihrem Lieblings-Weltcuport zu feiern. Die US-Amerikanerin schien aber glimpflich davongekommen zu sein, sie fuhr letztlich auf eigenen Skiern ins Ziel.

Weil Vincent Kriechmayr den Super-G in Beaver Creek für sich entschied, gab es nach fast zwei Jahren damit wieder einmal österreichische Siege von Damen und Herren an einem Tag. Zuletzt war dies am 20. Dezember 2015 der Fall gewesen. Da hatte Marcel Hirscher den Riesentorlauf-Klassiker in Alta Badia für sich entschieden und seinen 35. Weltcup-Sieg gefeiert. In der Folge hatte Eva-Maria Brem beim Riesentorlauf in Courchevel den Sieg (ihren zweiten im Weltcup) geholt.

"Es ist unbeschreiblich"

Die 25-jährige Hütter brauchte einige Zeit, um zu realisieren, was ihr da gelungen war. "Es ist unbeschreiblich. Ich bin am Start gestanden und wusste, ich habe es drauf. Ich wusste nur nicht, ob ich es auf die Piste bringe. Es ist einfach so schön, wieder am Start zu stehen", sagte sie im ORF-TV-Interview. Man müsse einfach von sich selbst überzeugt sein, und so müsse man am Start stehen. Das sei nicht immer so einfach, es gelinge ein paar Mal und ein paar Mal nicht. "Heute ist es gut gegangen und morgen schauen wir weiter." Da steht die nächste Abfahrt auf dem Programm.

"Ich hätte gern ein paar Gene von ihr, sie ist eine wüde Henn", würdigte Teamkollegin Ramona Siebenhofer die Leistung der Teamkollegin. Sie selbst wurde ex aequo mit der tschechischen Snowboard-Weltklasseathletin Ester Ledecka, die Trainingsbestzeit erzielt hatte, 13. Zweitbeste Österreicherin war Christine Scheyer als 12., Stephanie Venier kam auf Platz 15.

Vonn mit bester Zwischenzeit in die Fangnetze

Nach 19 Jahren und den zwei Erfolgen 1998 von Renate Götschl gewann damit erstmals wieder eine ÖSV-Dame eine Abfahrt in Lake Louise. In den vergangenen Jahren war Vonn die überragende Läuferin ebendort, sie schied am Freitag mit knapp bester letzter Zwischenzeit kurz vor dem Ziel aus. Vonn hatte auf dem Hochgeschwindigkeitskurs mit dem Innenski den äußeren touchiert, kam zu Sturz und durchschlug zwei Fangzäune.

Nicht wirklich zufrieden mit Platz 21 war Veith, die nach einer Knieoperation auf die Rennpiste zurückkehrte. "Ich bin froh, dass ich gesund herunten bin. Wie man sieht, ist es immer wieder gefährlich", meinte die Salzburgerin mit Verweis auf Vonn. "Mit der Fahrt war ich nicht so zufrieden. Ich habe versucht, mich reinzuklemmen, aber es war noch ein bisserl Unsicherheit dabei."

Shiffrin in dritter Abfahrt auf das Podest

Hochzufrieden war Shiffrin. Die bisherige Technikspezialistin bestritt nach Lake Louise 2016 (13. und 18.) erst ihre insgesamt dritte Weltcupabfahrt und landete gleich auf dem Podest. "Das ist ein bisschen verrückt. Ich hatte auch Glück mit der Startnummer, es begann immer mehr zu schneien. Aber ich habe mich auch sehr gut gefühlt, war aggressiv, habe aber nicht zu viel Risiko genommen. Das Podium ist wunderbar." Die Pokalverteidigerin hat als Führende im Gesamtweltcup nun 129 Punkte Vorsprung auf die Deutsche Viktoria Rebensburg, die Siebente wurde. (APA, red, 1.12.2017)