Patrick Henry nach seiner Verhaftung 1976 und sein Opfer, der siebenjährige Philippe Bertrand.

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Lille – Einer der bekanntesten Häftlings Frankreichs, der verurteilte Kindermörder Patrick Henry, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Henry sei am Sonntag einem Lungenkrebsleiden erlegen, sagte eine Freundin. Der zu lebenslanger Haft Verurteilte war angesichts seiner Krebserkrankung am 15. September aus der Haft entlassen worden.

Der Fall Henry hatte in den 70er-Jahren in Frankreich für Schlagzeilen gesorgt. Als ihm 1976 wegen des Mordes an dem siebenjährigen Philippe Bertrand der Prozess gemacht wurde, forderten aufgebrachte Demonstranten seine Hinrichtung. Trotz des öffentlichen Drucks erreichte sein Anwalt eine Verurteilung zu lebenslanger Haft. 1981 wurde die Todesstrafe in Frankreich abgeschafft.

2001 kam der als Musterhäftling geltende Henry unter Auflagen aus der Haft frei. Er setzte sich nach Spanien ab, wurde dort aber wegen Drogenschmuggels gefasst und später an Frankreich ausgeliefert, wo er seine Haftstrafe fortsetzen musste. Mehrere Gesuche auf Entlassung wurden in den Jahren danach abgewiesen. (APA/AFP, 4.12.2017)