Köln – Der frühere deutsche Teamspieler Lukas Podolski hat die Umstände der Beurlaubung von Trainer Peter Stöger bei seinem ehemaligen Verein 1. FC Köln kritisiert. "Er hat vier Jahre sehr gute Arbeit geleistet, da geht man nicht so miteinander um. Das kann man anders lösen, jetzt gibt es nur Verlierer", schrieb Podolski in seiner Kolumne in der "Fußball Bild" am Montag.

"Ein Hinhalten hatte Stöger nicht verdient. Er hat trotz des Chaos aber menschlich nie seine Linie verloren. Das schätze ich an ihm", betonte Podolski. Die Entwicklung beim Tabellenletzten der deutschen Bundesliga finde er "schade. Zumal es ja zuletzt die positive Seite gab – inklusive der Rückkehr nach Europa. Offenbar ist in den letzten Wochen doch einiges schief gelaufen." Er forderte aber auch, Vertrauen in die handelnden Leute zu haben und gemeinsam in die Zukunft zu schauen.

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Lukas Podolski ist ein Kölner Urgestein.
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Die Kölner, der erstmals seit 25 Jahren wieder im Europacup spielen, hatten sich am Sonntag, einen Tag nach dem 2:2 bei Schalke 04, von Stöger getrennt.

Anfang und Beiersdorfer?

Markus Anfang, Trainer des Zweitliga-Spitzenreiters Holstein Kiel, ist jedenfalls als Nachfolger im Gespräch. Außerdem wird der Ex-Kölner Dietmar Beiersdorfer als neuer Manager gehandelt.

Nach dem 2:2 (0:1) im Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf vermied Anfang ein klares Dementi. Er habe bis 2019 einen Vertrag für die zweiten Liga, sagte der 43-Jährige bei Sky: "Ich habe jetzt die Aufgabe Kiel. Über alles andere zu reden wäre fehl am Platz." Im kommenden Jahr werde er "wahrscheinlich" noch Trainer in Kiel sein.

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Peter Stöger auch irgendwie.
Foto: REUTERS/SCHMUELGEN

Wie der "Express" am Samstag meldete, sollen Vizepräsident Toni Schumacher und Geschäftsführer Alexander Wehrle bereits Kontakt zu Anfang aufgenommen haben. Als Interimsnachfolger wurde zunächst bis zur Winterpause U19-Coach Stefan Ruthenbeck installiert.

Auch in Bezug auf einen neuen Manager sind die Kölner offenbar umtriebig. Wie der "Kölner Stadtanzeiger" berichtete, trafen sich FC-Verantwortliche vor dem Duell mit Schalke in einem Hotel mit dem 54-jährigen Beiersdorfer. Der frühere Vorstandsvorsitzende des Hamburger SV hatte einst für Köln 16 Bundesligaspiele bestritten.

"Wir haben seit sechs Wochen mit mehreren Namen gesprochen. Wir haben den Kandidaten zugesichert, ihre Namen nicht zu kommentieren", sagte Geschäftsführer Wehrle auf der Pressekonferenz am Sonntag. (APA, sid, red, 4.12.2017)