Washington – Vor leerer Präsidentenloge sind am Sonntag in Washington die Kennedy-Preise verliehen worden: Um eine "politische Ablenkung" zu vermeiden, verzichteten Präsident Donald Trump und seine Frau auf ihre Teilnahme an der Gala des Kennedy Centers for the Performing Arts. In der 40-jährigen Geschichte der Gala fehlten wegen politischer Krisen oder Auslandsreisen bisher nur wenige Präsidenten.

Mehrere Preisträger hatten angekündigt, wegen Trumps umstrittener Haltung zu den rechtsextremen Ausschreitungen in Charlottesville dem Empfang im Weißen Haus fernbleiben zu wollen, der normalerweise der Gala vorausgeht. Daraufhin kündigte das Weiße Haus im August an, dass Trump und seine Frau dem Ereignis fernbleiben werden, um den Preisträgerin eine Feier "ohne politische Ablenkung" zu ermöglichen.

Doch auch ohne die Anwesenheit des Präsidenten wurde die Verleihung in diesem Jahr von der Politik überschattet. Stars wie der US-Fernsehproduzent Norman Lear, Rapper LL Cool J und Pop-Sängerin Gloria Estefan nutzten ihre Dankesreden zu politischen Stellungnahmen.

Der für seine Sitcoms "Die Jeffersons" und "All in the Family" bekannte Autor und Produzent Lear erinnerte an die "Verheißungen des Landes" wie etwa "Chancengleichheit" und "gleiches Recht für Alle". Der 95-Jährige wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. LL Cool J forderte mehr Chancen für "junge schwarze Männer", während er als erster Hip-Hop-Star ausgezeichnet wurde.

In Anspielung auf Trumps Anti-Immigrationspolitik berichtete Popstar Gloria Estefan, wie ihr Vater mit seiner Familie aus Kuba emigrierte, um in Freiheit zu leben. (APA/AFP, 4.12.2017)