Vier Tage lang wurden die 16 teilnehmenden Teams im Start-up Camp vor verschiedene Aufgaben gestellt und haben die Jury begeistert.

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Highlight war der Final Pitch am letzten Camp-Tag.

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Von Solarenergie bis Mini-Size-Kosmetik – die Ideen der Start-ups sind äußerst vielfältig.

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Somit verspricht auch 2018 ein spannendes Start-up-Jahr zu werden.

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"Unternehmerische Fähigkeiten, Geschäftsmodellentwicklung, Pitching, Networking und natürlich jede Menge Spaß!" – das war das Motto des Start-up Camps von aws First, das Anfang November in Neuhofen an der Ybbs stattfand. 16 Teams stellten sich den Herausforderungen des Camps, um sich einen von zehn begehrten Plätzen im Förderprogramm aws First zu sichern, das im Jänner 2018 in die vierte Runde startet. Ein Jahr lang profitieren die Teams dann von Trainings und Workshops, werden von einer erfahrenen Mentorin oder einem erfahrenen Mentor begleitet und bei der Erarbeitung eines marktfähigen Geschäftsmodells unterstützt – von der Entwicklung einer Markteinführungsstrategie bis hin zu Tipps zum Bau eines Prototypen.

Damit sich die Start-ups voll und ganz auf ihr Projekt konzentrieren können, unterstützt aws First die Teams in Form eines monatlichen Stipendiums und mit einem Projektbudget von bis zu 20 000 Euro. Daneben gibt es die Möglichkeit, sich in einem Coworking Space einzumieten und auf verschiedenen Netzwerkveranstaltungen die Gründerszene kennenzulernen sowie Kontakte zu knüpfen. Nach einem Jahr können die Start-ups dann gut vorbereitet in die Welt der Selbstständigkeit entlassen werden.

Vielversprechende "Entrepreneurs to be"

Vier Tage lange wurden die 16 teilnehmenden Teams im Start-up Camp vor verschiedene Aufgaben gestellt, in denen mal das Team und mal die Idee selbst im Vordergrund stand. Fähigkeiten wie Kreativität, Belastbarkeit, Motivation, Mut, aber auch Kommunikation und vernetztes Denken wurden ebenso getestet wie die Arbeitsweise des Teams. Highlight war der Final Pitch am letzten Camp-Tag. "Wir sind begeistert von der Motivation, dem Engagement und dem Potenzial, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier Tage lang gezeigt haben. Top!", freut sich Lisa Knotzer, Programmleiterin von aws First, über die vielversprechenden Start-ups. Aufgrund ihrer Performance im Start-up Camp wurden die besten zehn Teams ausgewählt, die ab Jänner 2018 ein Jahr lang im Start-up Lab ausgebildet und gefördert werden.

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Von Solarenergie bis zu Wohnzimmerkonzerten

Die Ideen der Start-ups sind vielfältig wie die Teams selbst. "Anspruchpartner" will helfen, die Armut in Österreich zu bekämpfen und Chancengleichheit für alle herzustellen. Mittels einer Plattform soll dafür der Beantragungsprozess von Beihilfen erleichtert werden. Nach dem Ausfüllen eines kurzen Fragebogens wissen Anspruchsberechtigte, welche Beihilfen für sie relevant sind und wie sie diese beantragen können. Ebenfalls eine Plattform schafft "commonSun", die Solarenergie für alle zugänglich machen soll. An Fotovoltaikanlagen Interessierte, zum Beispiel Privathaushalte, KMU oder Wohnhausanlagen, und Vorsorgende, die etwa eine Alternative zum klassischen Bausparer suchen, werden vernetzt und können so gemeinsam von Solarenergie profitieren. Für den Kunden entstehen keine Anschaffungskosten, der Vorsorgende wiederum beteiligt sich an der Errichtung der Anlage und wird an der jährlichen Rückzahlung beteiligt – es entsteht eine Win-win-Situation für beide Seiten.

Das Start-up "CVerdict" unterstützt Menschen bei der Suche nach ihrem Traumjob. Dafür werden die Bewerbungsunterlagen mittels einer Online-Analyse, die auf Algorithmen zurückgreift, überprüft. Die Bewerberinnen und Bewerber erhalten ein Feedback zu ihren Unterlagen und können so ihre Chancen auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhöhen. "Freilich Open Arts" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die stetig wachsende Community an Künstlern und Kunstliebhabern in Form von Wohnzimmerkunstveranstaltungen zusammen zu bringen. Die digitale Plattform richtet sich zum einen an Kreative, die auf der Suche nach einer ansprechenden Präsentationsfläche sind, um ihre Kunst zu zeigen und zu vermarkten, und zum anderen an Kunstinteressierte, die eigene Kreativprojekte ins Leben rufen möchten und dafür Künstlerinnen und Künstler suchen und buchen wollen.

Eine Plattform für Klein- und Mittelbetriebe hat "Nxt – Smart Manufacturing" entwickelt. Während die Digitalisierung in Großkonzernen längst gelebt wird, scheitert der Einzug der Industrie 4.0 in die produzierenden KMU oftmals durch hohe Anschaffungskosten, fehlendes Know-how und zeitaufwendige Installationen. Die "Nxt – Smart Manufacturing"-Plattform schafft Abhilfe: Sie ist kostengünstig, kann ohne viel Vorwissen innerhalb von einer Stunde mit praktisch jeder Maschine verbunden werden, bereitet die von den Maschinen generierten Daten auf und stellt sie zur Verfügung.

Ein "glokalisierter" Getränkemarkt und Kosmetik im Mini-Size-Format

"Pangea" wiederum will den Getränkemarkt "glokalisieren" und unter einer globalen Dachmarke die traditionsreichen Erfrischungsgetränke der Weltregionen auf den heimischen Markt bringen. Das erste Getränk heißt "Karkadee", kommt aus Ägypten, ist dort ein beliebter Durstlöscher und besteht aus einem Hibiskusblütenaufguss, Tamarinde und einem Spritzer Orangensaft. Viele weitere Getränke, die alle in Österreich in 0,33-Liter-Glasflaschen abgefülllt werden, sollen folgen. Innovativen Lösungen für die Last-Mile im Lebensmittelversand widmet sich das Start-up "Smart Box". Der Transport temperatursensibler und verderblicher Lebensmittel stellt eine besondere Herausforderung für den Onlineversand dar. Leistungsfähige Kühlboxen, ein Smart-Lock-System, das mittels Smartphone oder Code entriegelt werden kann, und eine App, mit der Lieferung und Abholung gemanagt werden können, befreit den Online-Lebensmittelversand von starren Lieferzeitfenstern und macht das Einkaufserlebnis komfortabel.

Der Digitalisierung des Langhanteltrainings widmet sich das Team "trackbar". Häufig steht in Functional Fitness Studios eine Trainerin oder ein Trainer einer Gruppe von 15 Personen und mehr gegenüber. Gerade bei technisch anspruchsvollen Übungen mit Langhanteln ist dann ein Eingehen auf jede einzelne Athletin oder jeden einzelnen Athleten nicht mehr möglich. Die Lösung für das Problem liegt in einem Sensor an der Langhantelstange, der dem Trainer live die Trainingsparameter auf einem Tablet oder Smartphone anzeigt und es ihm ermöglicht, alle Athletinnen und Athleten im Blick zu behalten und entsprechendes Feedback zu geben. "Volie" ist der erste Onlinestore für Mini-Size-Kosmetik, der Mini-Produkte verschiedenster Marken an einem Ort vereint. In einer Zeit, in der alle mobiler werden, schätzen gerade Frauen Minigrößen ihrer Lieblingskosmetik für die Reise. Außerdem eignen sich kleine Beautyprodukt-Größen zum Ausprobieren und Verschenken – teure Fehlkäufe gehören hiermit der Vergangenheit an. "yOURS" will Kundenmeinungen auf einer Plattform kanalisieren und darstellen und dafür mittels einer Website oder App Unternehmen und Kunden zusammenbringen. Denn Unternehmen liegt das Wohlergehen ihrer Kunden am Herzen, Kunden wiederum wollen wahrgenommen werden und mitbestimmen können.

Somit verspricht auch 2018 ein spannendes Start-up-Jahr zu werden.

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