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Alexej Uljukajew vor Gericht.

Foto: AP/Sekretarev

Moskau – Der wegen Korruption angeklagte russische Ex-Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew hat in seinem Schlusswort vor Gericht seine Unschuld beteuert. "Ich habe gesagt, das ich nicht schuldig bin im Sinne der Anklage, und bleibe dabei", sagte er am Donnerstag in Moskau. Das Urteil soll nach Angaben der Richterin am 15. Dezember verkündet werden.

Uljukajew ist angeklagt, von dem Ölkonzern Rosneft zwei Millionen Dollar (1,7 Millionen Euro) für die Ministererlaubnis eines Privatisierungsgeschäfts erpresst zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert zehn Jahre strenge Lagerhaft.

Rosneft-Zeuge nicht erschienen

Der Hauptbelastungszeuge Igor Setschin sei nicht vor Gericht erschienen, kritisierte Uljukajew. Der Rosneft-Chef, einer der mächtigsten Männer Russlands, hatte viermal eine Vorladung ignoriert. So entging er einer direkten Konfrontation mit Uljukajew. Laut Aussage des Ex-Ministers war die Geldübergabe 2016 eine von Setschin und dem Inlandsgeheimdienst FSB eingefädelte Intrige.

Es ist das erste Mal seit dem Ende der Sowjetunion, dass ein hochrangiger Minister mit derartigen Bestechungsvorwürfen konfrontiert wird. "Das Publikum hat sich versammelt, um einen alternden Gladiator mit einem Pappschwert gegen sehr reale Bedrohungen kämpfen zu sehen", sagte der 61-jährige Angeklagte zu seiner Lage im Prozess. Die geforderte Lagerhaft könne in seinem Alter ein Todesurteil bedeuten. Die Verteidigung hat auf Freispruch plädiert. (APA, 7.12.2017)