"ZiB 2"-Moderator Armin Wolf gehört für das Magazin "Politico" zu jenen Personen, die das Jahr 2018 prägen werden.

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Wien/Brüssel – Das Magazin "Politico" hat "Zeit im Bild 2"-Moderator Armin Wolf unter die 28 Menschen gewählt, die Europa 2018 "formen, erschüttern und aufrühren" werden. Der "Fragesteller" Wolf landete im "Politico"-Ranking auf Platz elf. Die Österreicher könnten froh sein, über so ein Bollwerk zu verfügen, das guten Journalismus verteidige und praktiziere. Auf Platz eins wählte die europäische Ausgabe des US-Magazins den deutschen FDP-Chef Christian Lindner, auf Platz zwei den britischen Umweltminister Michael Gove, auf Platz drei die französische Arbeitsministerin Muriel Pénicaud.

Begründung der Jury

Wolf habe sich laut "Politico" mit akribischer Vorbereitung und sturer Ausdauer zu einem der besten und gefürchtetsten politischen Journalisten Europas entwickelt. Der "Verhörspezialist" bringe im TV-Studio alle – vom Bundeskanzler bis zum kleinen Politiker – ins Schwitzen, und auf ausweichende Antworten würde er ein simples "Sie haben meine Frage nicht beantwortet" entgegnen.

Wolfs Fähigkeiten und seine Standhaftigkeit seien 2018 besonders gefragt, wenn ÖVP und FPÖ eine Regierung bilden, heißt es, da Wolf bereits in der Vergangenheit ins Visier der Parteien geraten sei. Ein mögliches Szenario wäre, dass sie Wolf loswerden möchten, was aber nicht so einfach gelingen werde, schreibt "Politico" und erwähnt denkwürdige "ZiB 2"-Interviews etwa mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und der freiheitlichen Politikerin Susanne Winter. Mit seinem Interviewstil teste Wolf Grenzen aus, ohne sie zu überschreiten, so "Politico".

Der ORF-Journalist wandelt damit auf den Spuren von ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Der Außenminister und Bundeskanzler in spe wurde 2017 unter die 28 wichtigsten Europäer gewählt. Kurz landete dabei auf Rang zwölf des "Politico"-Rankings. Das Magazin sah in ihm die "beste – vielleicht einzige – Überlebenschance der ÖVP" und zugleich "die beste Option, um einen FPÖ-Kanzler zu verhindern".

Wer noch dabei ist

Die "Politico 28" für das Jahr 2018 sind: Christian Lindner (Deutschland), Michael Gove (Großbritannien), Muriel Pénicaud (Frankreich), Mark Rutte (Niederlande), Laura Boldrini (Italien), Anuška Delić (Slowenien), Jyrki Katainen (Finnland), Galina Timchenko (Russland), António Costa (Portugal), Guy Verhofstadt (Belgien), Armin Wolf (Österreich), Etienne Schneider (Luxemburg), Meral Akşener (Türkei), Zbigniew Ziobro (Polen), Simon Harris (Irland), Ana Botín (Spanien), Flavia Kleiner (Schweiz), Olga Sehnalová (Tschechische Republik), Lajos Simicska (Ungarn), Euclid Tsakalotos (Griechenland), Evgeny Morozov (Weißrussland), Khalifa Haftar (Libyen), Eerik-Niiles Kross (Estland), Mina Andreeva (Bulgarien), Tino Sanandaji (Schweden), René Redzepi (Dänemark), Mirga Gražinyté-Tyla (Litauen), Klitos Papastylianou (Zypern). (red, APA, 7.12.2017)