Das siegreiche Quartett aus Norwegen: Johann Andre Forfang, Anders Fannemel, Daniel Andre Tande, Robert Johansson (von links)

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Titisee-Neustadt – Nach dem zweiten Rang zum Auftakt der Olympia-Saison im Teambewerb von Wisla verfehlten Österreichs Skispringer nun zum zweiten Mal in Folge das Podest in einer Mannschaftskonkurrenz. Nach dem vierten Platz in Ruka war die Truppe von Heinz Kuttin am Samstag in Titisee-Neustadt vom Podest noch weiter entfernt. Am Ende gab es den fünften Rang. Der Sieg ging einmal mehr an Norwegen.

Aus dem ÖSV-Quartett Manuel Fettner, Manuel Poppinger, Gregor Schlierenzauer und Stefan Kraft war Letzterer mit 138,5 und 140,5 Metern erwartungsgemäß der stärkste Mann. Schlierenzauer, der sich zuvor bei seinem ersten Weltcup-Auftritt nach rund neun Monaten problemlos für das Einzel am Sonntag (15.30) qualifiziert hatte, landete bei 127 und 124,5 m.

"Es war natürlich wieder schön das Feeling, wieder eine Startnummer anzuhaben, sich wieder mit anderen zu messen und im Team zu springen ist immer etwas ganz Besonderes", sagte Schlierenzauer, der sich von den Sprüngen her "mehr erwartet" hätte.

Kuttins Resümee

Cheftrainer Kuttin war mit dem fünften Platz nicht zufrieden. "Die Ausgangslage ist für uns zur Zeit schwierig, wir haben seit der Herbstphase mit einigen Verletzten zu kämpfen. Aber unser Team findet sich immer mehr." Zufrieden war er vor allem mit Stefan Kraft. "Er war heute in der Einzelwertung um ein Zehntel Zweiter, er ist sehr gut gesprungen. Auch Manuel Poppinger ist erstmals seit seinem Kreuzbandriss wieder im Team dabei, da fehlt noch das letzte Quäntchen. Und für Gregor war es der erste Wettkampf, solche Situationen sind nicht leicht."

Kraft sagte: "Wir dürfen nicht die Nerven weghauen, sondern müssen gescheit weiterarbeiten und schauen, dass wir beim nächsten Teamspringen, das ist die Skiflug-WM, wieder dick da sind." Er selbst finde sich auf der schwierigen Hochfirst-Schanze immer besser zurecht.

Norwegen knapp vor Polen

Der Sieg ging hauchdünn an Robert Johansson, Daniel Andre Tande, Anders Fannemel und Johann Andre Forfang: Mit 1.083,6 Punkte lagen die Norweger 0,8 Zähler vor Polen. Rang drei holte die Mannschaft aus Deutschland. Die Norweger haben damit saisonübergreifend schon den fünften Sieg en suite in Weltcup-Teambewerben gefeiert.

Österreich verfehlte die viertplatzierten Slowenen nur um 0,6 Punkte, auf Rang drei fehlten aber fast 44 Punkte. Für den weitesten Satz im Bewerb sorgte der Deutsche Richard Freitag. Der Weltcupführende kam auf 143,5 m. (APA, red, 9.12.2017)

Ergebnis, Teambewerb, Titisee-Neustadt:

1. Norwegen (Johansson 134,5/137,5, Tande 139,5/139,5, Fannemel 133,5/141,5, Forfang 133/129,5) 1.083,6 Punkte
2. Polen (Zyla 133,5/134,5, Kot 128,5/137, Kubacki 141,5/136,5, Stoch 142,5/135,5) 1.082,8
3. Deutschland (Eisenbichler 134,5/128, Geiger 123/129,5, Wellinger 139,5/141, Freitag 134,5/143,5) 1.054,7
4. Slowenien 1.011,5
5. Österreich (Fettner 133/132,5, Poppinger 124/130,5, Schlierenzauer 127/124,5, Kraft 138,5/140,5) 1.010,9