Unmengen an Spielzeug bekommen und dabei noch Millionen Dollar pro Jahr verdienen: So sieht das Leben des sechsjährigen Ryan aus. Seine Eltern stecken hinter "Ryan ToysReview", einem der beliebtesten Youtube-Kanäle. In einer Liste des Wirtschaftsmagazins Forbes belegt Ryan den achten Platz unter den heuer am besten verdienenden Youtube-Stars. Sein Kanal soll rund elf Millionen Dollar mit Werbung eingenommen haben. Die Nummer Eins – "Minecraft"-Spieler Daniel Middleton – verdiente mit 16,5 Millionen Dollar nicht sehr viel mehr.

Ryan ToysReview

Kindliche Influencer

Spielzeugtests von Kindern sind auf Youtube in den vergangenen Jahren zu einem massiven Geschäftsmodell geworden. Da andere Kinder diese Videos auf Youtube sehen und den Testern vertrauen, kann deren Einschätzung die Performance des neuen Spielzeugs am Markt stark beeinflussen. Deshalb versuchen Hersteller, die jungen Youtuber mit Werbeverträgen bei Laune zu halten.

Ryan's Family Review

Zehn Millionen Abonnenten

Ryans Eltern fingen im März 2015 an, die ersten Videos zu machen. Schon wenige Monate später wurde ein Video viral. Es erreichte rund achthundert Millionen Aufrufe. Jetzt hält Ryan bei zehn Millionen Abonnenten, die über jedes neue Video informiert werden. Fast täglich erscheinen frische Clips. Das sorgt auch für Kritik: Wer sorgt dafür, dass diese Kinderstars nicht zu viel arbeiten müssen?

Ryan's Family Review

Sorge um Kindeswohl

Gesetzlich reguliert sind Arbeitszeiten für kindliche Performer nur in einigen US-Staaten. Allerdings ist die Grenze zwischen dem "Hobby" Filmemachen und "Arbeit" eine schwammige. Ryans Mutter gibt an, dass die Familie am Wochenende dreht und ihr Sohn das Filmen jederzeit abbrechen kann. Allerdings zeigen manche Clips etwa, wie Ryan Fieber hat oder große Angst hat. Ob Kinder selbst in der Lage sind, die Folgen der Verbreitung dieser Videos einzuschätzen, darf bezweifelt werden.

Konkurrenz bekommt Ryan übrigens aus der eigenen Familie: Seine Schwestern, zwei Zwillinge, tauchten erstmals im Alter von wenigen Wochen auf Youtube auf. (red, 10.12.2017)