Brüssel – Die deutsche Regierung stemmt sich gegen ein von der EU-Kommission gefordertes Fangverbot für den Aal. "Ein komplettes Aal-Fangverbot halten wir nicht für angebracht", sagte der deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Montag in Brüssel zum Auftakt der EU-Beratungen zu den Fangquoten in Nordsee und Atlantik im kommenden Jahr.

Der Aal müsse geschützt werden, "aber das kann nicht dazu führen, dass in Deutschland auch in Binnengewässern die Aal-Fischerei komplett eingestellt wird".

Wegen starker Überfischung ist der Aal vom Aussterben bedroht. Die EU-Kommission war schon im Oktober mit der Forderung nach einem Fangverbot für den Fisch in der Ostsee gescheitert. Es wurde damals von den europäischen Fischereiministern vereinbart, die Diskussion mit Blick auf alle Meeresgebiete zu führen.

Schmidt verwies darauf, dass deutsche Fischer an zuvor vereinbarten Management-Programmen zum Schutz des Aales teilgenommen und damit zur Erholung der Bestände beigetragen hätten. Das Problem der Überfischung beim Glasaal, den Jungtieren, entstehe aber andernorts.

Der Aal ist ein Wanderfisch, der zum Laichen aus Binnengewässern in den Atlantik zieht. Dort schlüpfen die anfangs noch durchsichtigen Aallarven, die dann von der Sargassosee zurück nach Europa schwimmen. Glasaale werden dann vielfach noch im Atlantik vor Frankreich und Spanien gefangen und gelten auch in Asien als Delikatesse. (APA, 11.12.2017)