Wien – Manchmal werden auch Teddys krank, oder Kuschelhasen, oder Stoff-Affen. Von Montag bis Mittwoch können die flauschigen Patienten im Teddybärkrankenhaus in den Räumen der Wiener Ärztekammer behandelt werden. Als eine "Institution", die durch das "hohe Engagement unserer Studierenden getragen wird", beschreibt Anita Rieder, Vizerektorin für Lehre der Medizinischen Universität Wien das Stofftierspital, das heuer zum 17. Mal veranstaltet wird.

50 Studierende der Medizinischen Universität Wien schlüpfen drei Tage in die Rolle der Teddy-Doktoren. Wie in einem echten Krankenhaus gibt es eine Aufnahmestation, eine Notfallambulanz und Operationssäle. Es gibt die Möglichkeit, ein EKG machen zu lassen oder eine Computertomografie. Der Krankenhausaufenthalt wird möglichst realistisch simuliert. Die Kinder können bei den Untersuchungen und allfälligen Operationen als Assistenzärzte aktiv mitmachen.

Spielerisches Lernen

Das hat einen pädagogischen Sinn. "Die Kinder lernen spielerisch die oft komplexen Abläufe in einem Krankenhaus kennen", sagt Rieder. Es würde auf ihre "Neugier und auf ihre Erfahrungen, die sie in dem Umfeld Spital vielleicht schon gemacht haben" eingegangen. Durch das Ausprobieren sollen die Kinder einen echten Besuch im Spital oder beim Arzt "nicht mehr fremd und möglicherweise furchteinflößend empfinden".

Auch würden die Kinder durch das Kuscheltierspital "weniger Angst vor medizinischen Notsituationen bekommen", sagt Elke Wirtinger, Vizepräsidentin der Ärztekammer für Wien. Das helfe auch im Ernstfall, wenn die Kinder selbst in ähnliche Situationen geraten sollten. Durch ihre Neugier würden die Kinder "krisenfester", betont Wirtinger.

Schon am ersten Tag des Teddybärkrankenhauses, das eine Kooperation zwischen der Medizinischen Universität Wien, der Austrian Students Association, der Ärztekammer für Wien und dem akademischen Fachverein österreichischer Pharmazeuten ist, waren die Ambulanzen für Teddys, Puppen und andere Kuscheltiere voll. Das Teddybärkrankenhaus ist noch bis Mittwoch geöffnet. (ook, 11.122017)

Foto: MedUni Wien/Hörmandinger
Foto: MedUni Wien/Hörmandinger
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