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Rahul Gandhi (vorne und hinten) erbt den Parteivorsitz.

Foto: AP Photo/Ajit Solanki, File

Neu-Delhi – Die lange Zeit in Indien herrschende Kongresspartei hat Rahul Gandhi zu ihrem Chef erklärt. Bei der Wahl zur Nachfolge seiner Mutter Sonia Gandhi an der Spitze der heutigen Oppositionspartei war er der einzige Kandidat, wie die Partei am Montag auf Twitter mitteilte. Die Frist, eine Kandidatur zurückzuziehen, war kurz zuvor verstrichen.

Wann genau Gandhi das Amt des Parteipräsidenten antritt, war zunächst unklar. Der 47-jährige Rahul Gandhi wird der sechste Angehörige der Nehru-Gandhi-Familie an der Spitze der Kongresspartei. Diese hatte den ersten Premierminister des unabhängigen Indiens, Jawaharlal Nehru, gestellt und war in den 70 Jahren seither die meiste Zeit Regierungspartei. Nehrus Tochter, Indira Gandhi, wurde die erste Frau an der Spitze der Regierung des Landes. Nach ihrer Ermordung übernahm ihr Sohn Rajiv, Rahul Gandhis Vater, als Regierungschef. Auch er wurde später ermordet.

Bei der bisher letzten Parlamentswahl im Jahr 2014, als Narendra Modi von der hindu-nationalistischen BJP Premierminister wurde, bekam die Kongresspartei allerdings nur 44 von 543 Sitzen – weniger als je zuvor. Schon damals führte Rahul Gandhi den Wahlkampf der Partei als deren Thronfolger an. Die gebürtige Italienerin Sonia Gandhi, seit 19 Jahren Parteichefin, litt zuletzt an gesundheitlichen Problemen. (APA, 11.12.2017)