Facebook wird von einem weiteren ehemaligen Topmanager kritisiert

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Palihapitiya war von 2007 bis 2011 Facebooks VP für User Growth

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Er fühle "unglaubliche Schuld" für seine Arbeit bei Facebook: Das sagte am Montag Chamath Palihapitiya, der von 2007 bis 2011 als Vice President for User Growth für das Wachstum der Plattform gesorgt hatte. Die IT-Branche habe "Werkzeuge erschaffen, die den sozialen Zusammenhalt zerstören", sagte Palihapitiya bei einer Podiumsdiskussion. Die "Feedback-Schleifen mit Herzen, Likes, Daumen Hochs" verhinderten eine gesellschaftliche Debatte. Damit meint Palihapitiya keineswegs nur russische Manipulation im US-Wahlkampf, sondern globale Phänomene.

Lynchjustiz nach Whatsapp-Hoax

So erzählte er, dass in Indien sieben unschuldige Personen ermordet wurden, weil ihnen Kidnappings vorgeworfen wurden – die Whatsapp-Nachrichten, die dies verbreiteten, waren jedoch gefälscht. Nutzer sollten einen "harten Schnitt" machen und soziale Medien pausieren. Seine eigenen Kinder "dürfen diese Scheiße nicht benutzen", so Palihapitiya. Gleichzeitig warf er ein, dass Facebook wohl "überwiegend Gutes für die Welt" täte.

Nicht der erste Kritiker

Der Ex-Manager ist nicht der erste ehemalige Facebook-Mitarbeiter, der sich äußerst kritisch über das soziale Netzwerk äußert. Der ehemalige Produktmanager Antonio Garcia-Martinez verfasste mit "Chaos Monkeys" sogar ein Buch über die Manipulation von Usern. Der Investor Sean Parker sprach davon, dass Facebook "eine Schwäche in der menschlichen Psychologie" ausnutze, um erfolgreich zu sein. (red, 11.12.2017)