Die russischen Behörden haben die Internetauftritte weiterer "unerwünschter" Organisationen blockiert, darunter den der Bewegung Open Russia von Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski. Insgesamt seien elf Organisationen auf Antrag der Staatsanwaltschaft auf die Liste gesetzt worden, teilte die russische Internetaufsicht Roskomnadsor am Dienstag mit.

Darunter ist auch die Stiftung Offene Gesellschaft von US-Milliardär George Soros. Die Maßnahmen gehen auf ein 2015 erlassenes Gesetz zurück, das bis hin zum Verbot solcher Organisationen führen kann.

Razzia

In den Büros von Open Russia (Offenes Russland) hatte es in der Vergangenheit bereits mehrfach Razzien gegeben. Die 2014 vom ehemaligen Öl-Industriellen Michail Chodorkowski gegründete Bewegung hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, alle proeuropäischen Kräfte in Russland zu einer vereinten Opposition gegen Präsident Wladimir Putin zu versammeln. Putin will bei der Präsidentschaftswahl im März erneut antreten.

Der ehemalige Oligarch Chodorkowski, dem die Mehrheit an dem im Jahr 2000 zerschlagenen Ölkonzern Yukos gehörte, gilt als Erzfeind des russischen Präsidenten. Etwa zehn Jahre lang saß er wegen "räuberischen Betrugs im großen Maßstab" im Gefängnis. Nach seiner Begnadigung durch Putin und Entlassung aus der Haft 2013 ging er ins Ausland. Heute lebt er vorwiegend in Großbritannien. (APA, 12.12.2017)