Moskau – Einen Tag nach einem Blitzbesuch von Präsident Wladimir Putin in Syrien hat Russland mit dem Abzug seiner Truppen aus dem Bürgerkriegsland begonnen. Ein Bataillon der Militärpolizei sei mit zwei Militärmaschinen aus Syrien zurück nach Machaschkala in der südrussischen Teilrepublik Dagestan gebracht worden, teilte die Armee am Dienstag mit.

Das Staatsfernsehen zeigte, wie Soldaten ein Flugzeug in der Kaukasusrepublik verließen. Auch die Besatzungen von zwei Tu-22M3-Bombern kehrten laut der Armee nach Russland zurück. Putin hatte am Montag bei einem Kurzbesuch auf dem russischen Militärflughafen Hmeimim im Westen Syriens den Abzug des Großteils der russischen Truppen verkündet, da sie mit der Vernichtung der "Terroristen" ihre Aufgabe in Syrien weitgehend erfüllt hätten. Syriens Präsident Bashar al-Assad dankte Putin in Hmeimim für die Unterstützung.

Intervention startete 2015

Putin hatte im September 2015 mit seiner Intervention aufseiten Assads das Blatt in dem Konflikt gewendet. Dank der Unterstützung der russischen Luftwaffe gewannen die syrischen Regierungstruppen in der Folge die Oberhand über die Rebellen, die heute nur noch wenige Gebiete des Landes kontrollieren. Putin hat bereits zwei Mal den Abzug der Truppen verkündet. Es ist offen, wie viele russische Truppen nun in Syrien bleiben sollen.

Aktivisten hatten Moskau mehrfach vorgeworfen, dass bei Luftangriffen nicht nur Terroristen, sondern auch moderate Rebellen und Zivilisten getötet worden seien. Russland weist dies zurück.

IS erobert Orte in Syrien zurück

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat im Osten Syriens mehrere Ortschaften von Regierungstruppen zurückerobert und dabei zahlreiche Soldaten getötet. Mindestens 17 Soldaten seien getötet und mehr als 20 weitere verletzt worden, hieß es am Dienstag aus Kreisen des Militärrates in der ost-syrischen Provinz Deir ez-Zor.

Bewaffnete Angreifer hätten mit Autobomben, Selbstmordattentätern und automatischen Waffen Stellungen der Regierungssoldaten im Umland von Deir ez-Zor angegriffen. Die Truppen hätten sich daraufhin zurückgezogen.

Die umkämpften Orte Al-Salhia und Al-Jalaa liegen zwischen der Provinzhauptstadt Deir ez-Zor und dem strategisch wichtigen Ort Al-Bu Kamal an der Grenze zum Irak. Die Gegend ist wichtig, weil sie die verbliebenen, von den Islamisten beherrschten Gebiete in Syrien und im Irak verbindet. Zuletzt hatte der IS einen Großteil seines Herrschaftsgebietes verloren. (APA, 12.12.2017)