Juba – Mehr als 170 Menschen sind binnen einer Woche im Südsudan bei Kämpfen zwischen verfeindeten Stämmen getötet worden. Rund 200 Menschen seien bei den blutigen Konflikten um Viehherden verletzt worden, sagte der Abgeordnete des Regionalparlaments Western Lakes, Dharuai Mabor Teny, am Dienstag.

Vergangenen Freitag hatten die Behörden noch von 60 Toten berichtet. Die Regierung verhängte den Ausnahmezustand über die 250 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Juba gelegenen Region.

Häuser niedergebrannt

Nach Angaben des regionalen Informationsministers Bol Machok wurden bei den Kämpfen zahlreiche Häuser niedergebrannt und Menschen zur Flucht aus ihren Dörfern gezwungen. In der Region kommt es immer wieder zu gewaltsamen Viehdiebstählen, Plünderungen und weiterer Gewaltakte, hinter denen meist rivalisierende Volksgruppen stehen.

Der Südsudan war 2011 vom Sudan unabhängig geworden. Im Dezember 2013 entflammte in dem neu gegründeten Land ein blutiger Konflikt. Seitdem wurden bei Kämpfen und ethnisch motivierten Gewalttaten zehntausende Menschen getötet, ein Drittel der Bevölkerung wurde nach UN-Angaben vertrieben. (APA, 12.12.2017)