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Roboter von Knightscope auf Straßenpatrouille in San Diego. Das Modell sollte auch die Gegend um ein Tierschutzheim in San Francisco überwachen.

Foto: Stacy Dean Stephens via AP

Um einen Parkplatz und Gehsteige zu überwachen, setzte ein Tierheim in San Francisco auf ein umstrittenes Mittel. Ein Roboter patrouillierte und sollte laut Medienberichten unter anderem auch Obdachlose verscheuchen. Nach knapp einem Monat ist nun aber wieder Schluss damit, denn die Stadt hat den Einsatz des Roboters verboten.

Weniger Auto-Einbrüche

Die Niederlassung von SPCA im Stadtteil Mission wollte damit unter anderem gegen "Zelte und Fahrräder" vorgehen, die Gehsteige rund um das Gebäude des Tierschutzvereins blockieren sollen, wie die "San Francisco Business Times" berichtete. Der Roboter des Herstellers Knightscope ist mit Kameras und Sensoren ausgestattet, um die Gegend zu überwachen. Seit dem Einsatz des Roboters hätten sich weniger Obdachlose niedergelassen und es habe auch weniger Einbrüche in Autos gegeben, sagte eine Sprecherin. Ob das tatsächlich auf die Präsenz Roboter zurückzuführen ist, könne sie zwar nicht sagen. Man habe aber einen Rückgang bemerkt.

Nachdem sich eine Passantin und Aktivistin gegen zu viele Serviceroboter auf Gehsteigen über den Roboter beschwert hatte, griffen die Behörden ein. Die Tierschutzorganisation habe den Roboter ohne entsprechende Genehmigung eingesetzt und dürfe ihn daher nicht weiter betreiben, so die Stadt. Für jeden Einsatztag ohne Genehmigung würde eine Strafe von 1.000 US-Dollar fällig. Die SPCA kam der Aufforderung nach.

Kritik

Die Tierschutzorganisation wurde in sozialen Medien für ihr Vorgehen gegen Obdachlose scharf kritisiert. Hersteller Knightscope will seine Geräte nicht als Mittel verstanden wissen, um Obdachlose wegzuscheuchen. Gegenüber "The Verge" sagte ein Sprecher, dass SPCA damit nur das Grundstück damit bewachen wollte und das gutes Recht der Organisation sei. Der Roboter sei nicht dazu gedacht, Obdachlose daran zu hindern, sich auf Gehsteigen niederzulassen. Genau das nannte die Sprecherin der Organisation jedoch als einen der Gründe. (red, 13.12.2017)