Freiburg/Kufstein – Im Prozess um den Sexualmord an einer Joggerin (27) in Endingen bei Freiburg hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung gefordert. Ein Lkw-Fahrer (40) aus Rumänien, dem auch die Tötung der Austauschstudentin Lucile K. in Kufstein zur Last gelegt wird, soll die Frau im November 2016 in einem Wald in den Weinbergen vergewaltigt und getötet haben.

Der dreifache Familienvater hatte die Tat in Endingen zum Prozessauftakt gestanden. Wie im Verlauf des Verfahrens bekannt wurde, soll er auch die Tötung der 20-jährigen Austauschstudentin aus Lyon im Jänner 2014 im rund 400 Kilometer von Endingen entfernten Kufstein (Tirol) gegenüber einem psychiatrischen Gutachter zugegeben haben.

Spuren an beiden Tatorten

An beiden Tatorten waren Spuren des Angeklagten gefunden worden. Das Freiburger Landgericht will voraussichtlich am Freitag in einer Woche (22. Dezember) sein Urteil sprechen.

Die Leiche der Französin Lucile K., die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner 2014 von Polizisten am Ufer des Inn entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf. Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn.

Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass nach Ende des Prozesses in Deutschland auch im Fall Lucile Mordanklage gegen den Beschuldigten erhoben wird. Der Tatverdächtige werde wohl nach Österreich ausgeliefert werden, sobald das Urteil in Deutschland rechtskräftig ist.

Im Prozess um den Tod einer Joggerin in Endingen bei Freiburg hat die Staatsanwaltschaft wegen Mordes eine lebenslange Haftstrafe und Sicherungsverwahrung gefordert. Die Verteidigung plädierte am Donnerstag auf Totschlag, ohne ein Strafmaß zu nennen. Das Motiv des Angeklagten, dem auch die Tötung der Austauschstudentin Lucile K. in Kufstein zur Last gelegt wird, sei unklar.

"Ich halte ihn für ein Monster"

Der 40 Jahre alte Lastwagenfahrer aus Rumänien soll die Frau Anfang November vergangenen Jahres in einem Wald in den Weinbergen vergewaltigt und getötet haben. Die Eltern der Ermordeten und der Ehemann treten im Prozess als Nebenkläger auf. Der Angeklagte sei allgemein gefährlich und gehöre für immer weggeschlossen, sagte ein Nebenkläger-Anwalt. "Ich halte ihn für ein Monster." Die Angehörigen des Opfers saßen mit im Gericht, teils flossen Tränen.

(APA, 14.12.2017)