Genf – Die Syrien-Friedensgespräche in Genf treten weiter auf der Stelle. Die Regierung lehnte am Donnerstag erneut direkte Gespräche mit der Opposition ab. Der Leiter der Regierungsdelegation, Bashar al-Jafari, beschuldigte diese nach einem Treffen mit UN-Vermittler Staffan de Mistura, die Verhandlungen durch Vorbedingungen zu sabotieren.

Solange die Opposition eine vor dem Beginn der neuen Gesprächsrunde verabschiedete Erklärung nicht zurücknehme, werde es keine direkten Gespräche geben, erklärte er. In dem Papier hatten die Regierungsgegner den Abtritt von Präsident Bashar al-Assad am Beginn einer Übergangsperiode gefordert.

Appell an Putin

Zugleich warf er De Mistura vor, mit einem Fernsehinterview einen Fehler begangen und seine Rolle als Vermittler untergraben zu haben. Der Diplomat hatte am Mittwoch in einem Interview des Schweizer Senders RTS erklärt, die Opposition sei zu direkten Gesprächen bereit, die Regierung leider nicht.

Zugleich appellierte De Mistura an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, auf die syrische Regierung Druck auszuüben. Um Frieden zu gewinnen, sei der Mut notwendig, Damaskus zur Akzeptanz einer neuen Verfassung und zu einer Neuwahl zu drängen.

Russland ist im Bürgerkrieg der wichtigste Verbündete der Regierung. Die mittlerweile achte Runde der Genfer Syrien-Verhandlungen hatte vor mehr als zwei Wochen begonnen. (APA, 14.12.2017)