Moskau – Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den USA eine regelmäßige Einmischung in die Präsidentenwahl im kommenden März vorgeworfen. "Die US-Botschaft tut dies zum Beispiel über eine Teilnahme ihrer Diplomaten an Veranstaltungen von Oppositionsparteien", sagte Lawrow am Freitag in der Regionalkammer des Parlaments, dem Föderationsrat.

Zwar gehöre es zur Arbeit von Diplomaten, sich ein Bild von der Lage im Land zu machen. "Doch die Teilnahme am politischen Leben in Form von Versammlungen und der Anleitung Oppositioneller widerspricht allen Wiener Übereinkommen über die diplomatischen Beziehungen", sagte Lawrow der Agentur Interfax zufolge.

Russland wählt sein Staatsoberhaupt am 18. März 2018. Putin strebt eine vierte Amtszeit an. Seine Wiederwahl wird erwartet, Mitbewerber gelten als chancenlos.

Lawrows Vorwürfe kommen nach monatelangem Streit über Anschuldigungen aus Washington, dass Moskau Einfluss auf die Wahl von US-Präsident Donald Trump genommen haben soll. Russland weist dies zurück. In den USA laufen Ermittlungen zu möglichen Kontakten zwischen Trumps Team und russischen Vertretern. (APA, 15.12.2017)