Lima – Wegen Korruptionsvorwürfen wollen mehrere peruanische Parlamentarier ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Pedro Pablo Kuczynski einleiten. Die 27 Abgeordneten brachten am Freitag einen entsprechenden Antrag im Kongress ein. Darin fordern sie, dass das Parlament den Staatschef wegen "mangelnder moralischer Eignung" absetzt.

Zu den Unterzeichnern des Antrags gehören mehrere Fraktionsmitglieder der Fuerza Popular, die die Mehrheit im Kongress hat.

Bestechungsskandal

Kuczynski soll in den Bestechungsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht verwickelt sein. Demnach hat seine Beratungsfirma zwischen 2004 und 2006 Zahlungen von Odebrecht erhalten, als Kuczynski Minister im Kabinett von Präsident Alejandro Toledo war. Er selbst erklärte, zu diesem Zeitpunkt nicht aktiv in die Geschäfte des Beratungsunternehmens involviert gewesen zu sein.

In einer Ansprache in der Nacht zum Freitag hatte Kuczynski Rücktrittsforderungen zurückgewiesen. Sollte der Kongress ein Amtsenthebungsverfahren einleiten, hat er 15 Tage Zeit, sich vor dem Plenum zu verteidigen. Dann stimmt das Parlament über die Absetzung des Staatschefs ab. (APA, 15.12.2017)