Ihre Kruste ist fein knusprig, der Kern flaumig und nicht zu süß: Die Torta delle Rose ist ein Kuchen, der einfach immer schmeckt. Und er ist eine Botschaft von Herzen.

Der erste Beleg für die Torta delle Rose stammt aus dem Jahr 1490: Zur Hochzeit zwischen dem Markgrafen von Mantua, Gianfrancesco II. Gonzaga und der 16-jährigen Isabella d'Este, kreierte Cristoforo da Messisbugo, einer der berühmtesten Köche der Renaissance, einen köstlichen Rosenstrauß – den aufblühenden Knospen einer Rose ähnelnd – als Hommage an die jugendliche Schönheit der Marquise. Isabella mochte den Kuchen so sehr, dass sie anordnete, immer einen ofenwarmen am Hof zu haben, auch, um die Stimmung ihrer Gäste positiv zu beeinflussen.

Foto: Alessandra Dorigato

Mitbringsel von Herzen

Die Torta delle Rose wird traditionell aus Weizengermteig hergestellt. Das typische Aroma kommt von Butter, Zimt und Zitronenschalen. Noch heute ist die Torta delle Rose das traditionelle Geschenk für frisch gebackene Mütter: ­ein Bouquet essbarer Rosen, um nach der Geburt wieder Kraft zu tanken. Sie ist auch ein beliebtes Mitbringsel für Freunde, die man sowohl mit Blumen als auch mit etwas Süßem erfreuen möchte.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten

Vorteig

  • 1 Packung Trockengerm oder 1 Würfel frische Germ
  • 260 g Mehl glatt
  • circa 260 ml lauwarme Milch

Teig

  • 340 g Mehl, glatt
  • 80 g Zucker
  • 80 g Butter bei Raumtemperatur
  • eine Prise Salz
  • 6 Eigelb bei Raumtemperatur
  • 1 TL Vanilleextrakt

Füllung

  • 140 g Butter bei Zimmertemperatur
  • 140 g Zucker
  • Zimtpulver (geröstet)
  • Abrieb von 2 Zitronen (unbehandelt)

Glasur

  • 1 Eiweiß
  • Hagelzucker zum Bestreuen
Foto: Alessandra Dorigato

Alle Naschkatzen, die den Teig variieren wollen, können ...

  • den Teig mit Schokoladentropfen oder in Grappa eingeweichten Rosinen oder Aprikosenmarmelade versüßen.
  • die Füllung mit dünnen Apfelscheiben ergänzen oder durch eine Nussfüllung ersetzen.
  • die Glasur mit Mandeln verfeinern oder einfach vor dem Servieren durch Staubzucker ersetzen.
Foto: Alessandra Dorigato

Zubereitung

Vorteig: Am Vorabend das Mehl mit der trockenen Germ vermischen. Langsam die lauwarme Milch hinzufügen und die Zutaten mit Hilfe einer Küchenmaschine zu einem weichen Teig rühren, bis er sich von den Seiten der Schüssel löst. Wer frische Germ verwendet, den Germwürfel zerbröckeln und in wenig warmer Milch auflösen, erst dann mit dem Mehl vermischen. Den Teig auf die Arbeitsfläche geben, noch einige Minuten mit der Hand kneten und zu einem Bündel rollen. In eine Schüssel geben und mit Plastikfolie zudecken. Eine halbe Stunde ruhen lassen und über Nacht in den Kühlschrank geben.

Am nächsten Tag den Vorteig aus dem Kühlschrank nehmen und den Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Teig: Für den Teig Butter, Eigelb und Vanilleextrakt sowie die trockenen Zutaten mit einer Küchenmaschine mischen. Währenddessen den in kleine Stücke geteilten Vorteig langsam untermengen. Den Teig kneten, bis eine gleichmäßige Masse entsteht und diese sich von den Seiten der Schüssel löst. Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und einige Minuten mit der Hand kneten, zu einem Bündel formen und ruhen lassen.

Füllung: Währenddessen Zucker und Butter mit der Küchenmaschine cremig schlagen. Den Teig auf einem mit Mehl bestäubten Backpapier ausrollen, sodass die gesamte Oberfläche des Backpapiers mit dem Teig bedeckt wird. Mit einer Kuchenspachtel die cremige Buttermasse gleichmäßig auf den Teig streichen. Die Oberfläche mit Zimt bestreuen und Zitronenschale darauf reiben. Den Teig wie bei einer Roulade – eher locker, damit er gut aufgeht – einrollen. Eine 26-cm-Springform mit Backpapier auslegen. Die Rolle in acht bis zwölf Scheiben (circa fünf Zentimeter dick) schneiden und diese mit etwas Abstand in die Backform legen.

Glasur: Die Oberfläche mit Eiweiß bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.

Den Teig noch eine Stunde bei Raumtemperatur zugedeckt aufgehen lassen, danach 45 Minuten im vorgeheizten Backrohr bei 180 Grad goldbraun backen. Abkühlen lassen und genießen.

Buon appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr.
A Modo Mio kehrt Mitte Jänner wieder zurück. In der Zwischenzeit folgen Sie mir auf a-modo-mio.at. (Alessandra Dorigato, 19.12.2017)

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