Zuversicht.

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Dortmund – Peter Stöger hat Borussia Dortmund den Glauben an die eigene Stärke zurückgegeben. Beim 2:1-Sieg am Samstag gegen 1899 Hoffenheim war zwar einiges Glück vonnöten. Stögers erfolgreiches Heimdebüt, sein zweiter Sieg im zweiten Spiel als BVB-Trainer, lässt aber für die Zukunft hoffen. Am Mittwoch (20.45 Uhr/live ORF eins) steht der Cup-Schlager bei Meister Bayern München auf dem Programm.

"Wenn wir uns konsolidieren, wenn wir an ein paar Dingen arbeiten, werden wir im Frühjahr eine richtig gute Mannschaft sein", meinte Stöger. In zwei Spielen mit Dortmund hat der Wiener in der deutschen Fußball-Bundesliga bereits doppelt so viele Punkte geholt wie davor in der gesamten Saison mit dem 1. FC Köln. 13 Zähler fehlen auf Spitzenreiter Bayern, aber nur zwei auf den Lokalrivalen Schalke 04.

Muss nicht

Der Dreier gegen Hoffenheim war allerdings glücklich. "Dieses Spiel muss man nicht unbedingt gewinnen", gestand Stöger nach dem späten Siegestor von Christian Pulisic (89.), bescheinigte seinen Profis aber Moral: "Die Mannschaft ist bereit, alles reinzuwerfen, was sie derzeit zur Verfügung hat." Wie er dem Team neues Leben eingehaucht habe? "Ich habe gar nichts gemacht. Es war ja wenig Zeit. So wahnsinnig viele Dinge haben wir gar nicht verändert."

Dennoch gab es den ersten Heimsieg seit September zu bejubeln. Nach der langen Durststrecke unter Vorgänger Peter Bosz schienen Verantwortliche wie Fans in Dortmund geradezu euphorisiert. "Der BVB ist wieder da", skandierte der Anhang auf der "Gelben Wand", wie die Südtribüne in Dortmund gerne genannt wird, und forderte die eigene Mannschaft lautstark dazu auf, den Bayern im Cup-Achtelfinale "die Lederhosen auszuziehen".

Besondere Leistung in München

Stöger weiß, dass es in München einer besonderen Leistung bedarf – wahrscheinlich einer besseren als gegen Hoffenheim. "Mal schauen, was jetzt noch in München möglich ist. Angenehm wird es dort sicher nicht", meinte der 51-Jährige. Allerdings sei mit guter Vorbereitung auch beim Tabellenführer etwas möglich. Stöger: "Spannend wird es allemal, chancenlos sind wir sicherlich nicht."

Mit einem Sieg bei den Bayern könnte Stöger vor seinem Weihnachtsurlaub in Wien noch einmal für Schlagzeilen sorgen. Auf die skurrile Situation, dass er bei seinem Heimdebüt mit Julian Nagelsmann möglicherweise bereits auf den künftigen Dortmund-Coach traf, reagierte der frühere Austria-Meistermacher mit Humor. "Nicht auf den falschen Stuhl setzen", rief er Hoffenheims Trainer-Jungstar vor dem Spiel beim Gang aus den Kabinen scherzhaft zu.

Gleich mehrfach musste Nagelsmann vor und nach dem vermeintlichen Jobduell mit Stöger, der in Dortmund lediglich bis Saisonende unterschrieben hat, zu Spekulationen über einen Wechsel im Sommer Stellung beziehen. Dabei hatte Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp zuletzt angekündigt, dass der 30-Jährige vor Vertragsende 2019 definitiv keine Freigabe erhalte. Dem sei laut Nagelsmann nichts hinzuzufügen: "Der Plan ist, meinen Vertrag bis dahin zu erfüllen."

Auch Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war bemüht, die Wogen zu glätten. "Wenn Hoffenheim sagt, Julian Nagelsmann ist erst 2019 auf dem Markt, dann haben das nicht nur Borussia Dortmund, sondern auch Bayern München und alle anderen Bundesliga-Clubs zu akzeptieren", sagte Watzke im ZDF-Sportstudio. Auch die Bayern suchen für die Zeit nach Rückkehrer Jupp Heynckes ab Sommer einen Coach.

Weiter mit Aubameyang

Am Sonntag wurde außerdem bekannt, dass Dortmund den Vertrag mit Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang bereits vor einiger Zeit um ein Jahr verlängert hatte. Dies berichtete das Fachmagazin "Kicker", nachdem BVB-Sportdirektor Michael Zorc am Sonntag beim TV-Sender Sky gesagt hatte, dass der Vertrag des 28-jährigen Gabuners bis 2021 laufe.

Ursprünglich hatten sich Aubameyang und der nun vom Wiener Peter Stöger trainierte Revierclub im Juli 2015 auf eine Verlängerung bis zum 30. Juni 2020 geeinigt. Zuvor hatte der 2013 verpflichtete Spieler eine Vertragslaufzeit bis 2018. Die erneute Vertragsverlängerung wurde von den Dortmundern allerdings nicht öffentlich bekanntgegeben.(APA, 17.12.2017)