"Dunkle Zeit" heißt der neue "Tatort" mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz als Ermittlerduo, das in die Untiefen der Politik gespült wird. Darum geht es: Für die Kommissare Falke und Grosz ist der neue Einsatz von Beginn an ein Spießrutenlauf. In der Stadthalle tagen die "Neuen Patrioten" – seit kurzem häufen sich die Hate-Posts und Morddrohungen gegen deren Fraktionsvorsitzende Nina Schramm. Die Stimmung ist aufgeheizt und aggressiv. Ein Video kursiert im Netz, das einen Anschlag ankündigt. Falke und Grosz werden kurz vor der Wahl zum persönlichen Schutz von Nina Schramm abgestellt.

Positiv fällt das Resümee von Astrid Ebenführer im TV-Tagebuch aus: "Im Herbst hat es die AfD in den deutschen Bundestag geschafft, jetzt in den Tatort. "Die neuen Patrioten" – kurz DNP – heißt dort das fiktive Pendant zur Alternative für Deutschland.

Die Medien lügen, die Polizei ist auf dem linken Auge blind: Nur allzu gut kennt man die Argumente der rechten Populisten, die Regisseur Niki Stein hier in Szene setzt. Anja Kling überzeugt als eloquente Parteichefin, die stramm für ihre Überzeugungen einsteht."

Foto: ORF/ARD/Marion von der Mehden

Weniger positiv sieht Carsten Heidböhmer von stern.de den Krimi: "Gut gemeint ist nicht gut gemacht: Das Innenleben einer rechtspopulistischen Partei wirkt wie in der Redaktionsstube ausgedacht, die Politiker sind durchweg zweidimensional angelegt. Wer sich mit der AfD und den parteiinternen Intrigen geschäftigen will, sollte sich lieber die Dokumentation "Wahlkampf, Machtkampf, AfD" anschauen, die in der ARD-Mediathek abrufbar ist."

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Immerhin 8 von 10 Punkten vergibt spiegel.de-"Tatort"-Kritiker Christian Buß: "Dass nach Kommissar Falke, dem Punkrocker, Kommissar Bukow, der Grunge-Rocker unter den deutschen Fernsehkommissaren, den Diskurs mit dem Wutbürgertum fortsetzt, stimmt hoffnungsfroh. So kann es weitergehen, das Reden mit Rechten."

Und wie sehen Sie den "Tatort"? Top oder Flop? (red, 17.12.2017)

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