Hamburg – Frankreichs Handball-Frauen haben Titelverteidiger Norwegen entthront und sich zum zweiten Mal nach 2003 die WM-Krone aufgesetzt. Der Olympia-Zweite gewann am Sonntag in Hamburg das hochklassige Finale gegen den Europameister mit 23:21 (11:10) und verhinderte den vierten WM-Triumph der Skandinavierinnen. Rang drei ging an den EM-Zweiten Niederlande, der im "kleinen Finale" Schweden 24:21 besiegte.

Nach zwei Galavorstellungen im Viertelfinale gegen Olympiasieger Russland und im Halbfinale gegen die Niederlande war Norwegen als Favorit ins Endspiel gegangen. Doch die Französinnen, die 1999 und 2011 jeweils das WM-Finale gegen die Skandinavierinnen verloren hatten, hielten von Beginn an dagegen. Bis in die Schlussphase hinein konnte sich kein Team einen entscheidenden Vorteil verschaffen, ehe Frankreich um die starke Torfrau Amadine Leynaud den Triumph kurz vor Schluss perfekt machte.

Die Französinnen gewannen damit erstmals bei drei Großereignissen in Folge Medaillen. Nach Silber bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und Bronze bei der EM 2016 folgte nun mit dem WM-Titel der nächste große Höhepunkt. "Es ist ein großartiger Moment in der Geschichte unseres Verbandes. Wir sind unheimlich stolz, den Titel geholt zu haben. Die harte Arbeit wurde belohnt", sagte Frankreichs Teamchef Olivier Krumbholz.

Insgesamt 237.263 Zuschauer besuchten die 84 Endrundenspiele in sechs deutschen Städten. Das ist der zweithöchste Wert nach der WM 2007 in Frankreich, wo 397.550 Besucher die damals 96 Spiele live verfolgten. IHF-Präsident Hassan Moustafa zeigte sich daher zum Abschluss sehr zufrieden. "Ein großes Lob an die deutschen Handball-Fans, die trotz des Ausscheidens ihrer Mannschaft in die Arenen gekommen sind", sagte der Ägypter. "Es war eine großartig organisierte WM." (APA/AFP, 17.12.2017)