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Nicht nur Anna Veith meldet sich eindrucksvoll zurück.

Foto: Reuters/HARTMANN

Es war ein Wochenende für die Crème des Skisports. Mit Anna Veith hat am Sonntag im Super-G zu Val d'Isère der nächste Star der Szene nach schweren Zeiten zum Erfolg zurückgefunden. Die Salzburgerin gewann erstmals seit dem Riesentorlauf beim Weltcupfinale in Méribel 2015 wieder ein Rennen. Das beeindruckte auch ihren Sportdirektor Hans Pum: "Es ist mehr als bewundernswert und vorbildhaft, nicht nur für Sportler. Sie hat nie aufgegeben, konsequent und hart nach ihren Operationen weitergearbeitet." Auch Marcel Hirscher zog den Hut: "Blitzsauber, technisch brillant, ich gratuliere ihr von Herzen, es freut mich sehr, weil sie eine harte Zeit hinter sich hat."

Einen Tag vor Veith, die heute in Courchevel in den Riesentorlauf zurückkehrt, meldete sich Lindsey Vonn zurück. Die US-Amerikanerin feierte auch in Hochsavoyen und ebenfalls im Super-G ihren ersten Erfolg seit elf Monaten. Vor einem Jahr hatte sie Val d'Isère wegen eines Oberarmbruchs auslassen müssen. In diesem Winter hatte es in fünf Saisonrennen nur zwei Zielankünfte gegeben, in Lake Louise stürzte Vonn gleich zweimal und wird seither von Rückenschmerzen geplagt. Nun aber beeindruckte sie ebenso wie Aksel Lund Svindal, der am Samstag in der Abfahrt in Gröden seine Extraklasse unter Beweis stellte.

Der Norweger konnte wegen eines beim Fußballspiel erlittenen Achillessehnenrisses 2014/15 nur zwei Rennen bestreiten, gewann in der folgenden Saison sieben von neun Speedrennen, ehe er von der Kitzbüheler Streif abgeworfen wurde und mit Kreuzband- und Meniskusriss ausfiel. Ende 2016 stand er bereits wieder auf dem Podest, musste sich aber erneut einer Knieoperation unterziehen. Heuer gewann er mit der Abfahrt in Beaver Creek das vierte Rennen nach dem Comeback.

Hirschers 108 Tage

Hirscher hatte heuer nur 108 Tage nach seinem im August erlitten Knöchelbruch beim Riesentorlauf in Beaver Creek gleich in seinem zweiten Saisonrennen triumphiert und ließ danach in Val d'Isère (Slalom) und am Sonntag mit einem phänomenalen Finallauf in Alta Badia (Riesentorlauf) zwei weitere Siege folgen.

Ein großes Comeback feierte auch Cornelia Hütter, die sich im Jänner beim Training in Saalbach einen Kreuzbandriss und Meniskusverletzungen im rechten Knie zugezogen hatte, nach sieben Monaten Pause wieder zurückkehrte und Anfang Dezember mit der Abfahrt in Lake Louise gleich das erste Rennen nach ihrer Verletzung gewann.

Knapp dran sind auch bereits wieder Lara Gut und Ted Ligety. Die Schweizerin zog sich bei der WM in St. Moritz beim Einfahren für den Kombislalom einen Kreuzbandriss und eine Meniskusverletzung zu, bereits in ihrem fünften Rennen verpasst sie als Zweite des Super-G von Lake Louise den Comebacksieg um nur elf Hundertstel. Der US-Amerikaner musste erst nach dem Kreuzbandriss Anfang 2016 lange pausieren und rund ein Jahr später wegen Bandscheibenproblemen erneut unter das Messer. In seinem dritten Rennen nach den Seuchenjahren bestätigte er mit Platz fünf in Alta Badia sein Potenzial.

Pums Analyse: "Die Topstars haben das Niveau und können es abrufen, wenn es notwendig ist. Das sind wirkliche Größen. Sie brauchen nicht so viele Kilometer wie andere, sondern können sich auf ihr Gefühl verlassen. Sie haben es drauf, wenn Material und Abstimmung passen." (Thomas Hirner aus Alta Badia, 18.12.2017)