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Ein Mädchen aus Syrien im Flüchtlingscamp Moria Anfang Dezember.

Foto: REUTERS/Alkis Konstantinidis

Lesbos – Die Lage in den griechischen Flüchtlingszentren bleibt weiter kritisch. Angesichts des kommenden Winters ist die Kritik an den Lebensbedingungen der Flüchtlinge wieder lauter geworden. So habe sich die Lage auf Lesbos Insel im Hotspot Moria verschlechtert, heißt es. Das Lager ist laut Kritikern überfüllt und die Lage außer Kontrolle, auch wenn die Regierung zuletzt Maßnahmen setzte.

In den vergangenen Tagen hat das Innenministerium nach eigenen Angaben zahlreiche Flüchtlinge abgesiedelt. Somit befinden sich nur noch 5.500 Migranten in Moria, wie das griechische Ministerium am Montag mitteilte.

Politische Spannungen

Die schlechte Lage hat zu Spannungen zwischen dem Migrationsminister Yannis Mousalas und dem Bürgermeister der Hafenstadt Mytilinis Spiros Galinos geführt. Der Bürgermeister warf Mousalas Gleichgültigkeit und Untätigkeit vor. Dies habe zu dieser schlimmen Situation geführt.

"Wir hatten 8.500 Flüchtlingen und die Anlagen in Moria reichen gerade für 3.500 Menschen aus, wetterte Galinos. Der Migrationsminister warf Galinos seinerseits vor, dass er zum zweiten Mal den Transport von ambulanten Hütten, welche die Lebensbedingungen der Flüchtlinge verbessern würden, verhindert habe.

In den vergangenen Tagen ist das Thema "Flüchtlinge" in Griechenland aber auch in anderer Hinsicht erneut in Schlagzeilen. Laut einem Bericht der schweizerischen Tageszeitung "Neue Zürcher Zeitung" soll eine unbekannte Anzahl von Flüchtlingen Griechenland verlassen haben und nach Nordeuropa weitergereist. Die griechische Behörden halten sich vorerst aber noch bedeckt.

Der Artikel wurde mit "Mysteriöses Verschwinden von Flüchtlingen in Griechenland" tituliert. Offenbar hat diese vermeintliche Flucht auch dazu geführt, dass auf deutschen Flughäfen bei Flügen aus Griechenland verstärkte Kontrollen durchgeführt werden, die des öfteren zu langen Verzögerungen führen. (APA, 19.12.2017)