Teheran/New York/Sanaa – Der Iran hat den Vorwurf der USA und Saudi-Arabiens, Waffen an die Houthi-Rebellen im Jemen zu liefern, ausdrücklich zurückgewiesen. "Wir haben keinerlei Waffenverbindungen mit dem Jemen", sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Bahram Ghasemi, am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur ISNA. "Der Vorwurf, dass der Iran verschiedene Gruppen mit Waffen versorgt, wird zurückgewiesen."

Die von den Rebellen verwendeten Waffen seien Hinterlassenschaften früherer Regierungen. Die saudi-arabische Armee hatte am Dienstag erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Dem saudi-arabischen Informationsministerium zufolge wurde die Rakete im Anflug auf die Hauptstadt Riad zerstört. Es beschuldigte den Iran sowie die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen, hinter dem Angriff zu stecken.

Angriff auf Salmans Residenz

Die schiitischen Houthi-Rebellen bestätigten den Raketenabschuss und erklärten, der Angriff habe der offiziellen Residenz des saudi-arabischen Königs Salman, dem Jamamah-Palast, gegolten. Im November hatten die Houthi-Rebellen eine Rakete auf den internationalen Flughafen von Riad abgefeuert.

Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, bekräftigte den Vorwurf, dass der Iran die Houthi-Rebellen mit Raketen versorge. Als Reaktion auf die Verletzung des Waffenembargos im Jemen könne der UNO-Sicherheitsrat Sanktionen gegen den Iran prüfen, sagte Haley bei einer Sitzung des Sicherheitsrats am Dienstag in New York. Der Raketenangriff auf Riad müsse für den Sicherheitsrat "ein blinkendes rotes Alarmsignal" sein. Sie werde in den kommenden Tagen verschiedene Optionen mit ihren Kollegen erörtern, kündigte Haley an.

Russland lehnte diese Stoßrichtung umgehend ab. Der stellvertretende UNO-Botschafter Wladimir Safronkow sagte, es sei Zeit, "die Sprache der Drohungen und Sanktionen" zu beenden und stattdessen auf Dialog zu setzen, "um sich auf eine Ausweitung der Zusammenarbeit und des Vertrauens zu konzentrieren".

Der UNO-Untergeneralsekretär für politische Angelegenheiten, Jeffrey Feltman, bekräftigte am Dienstag, das UNO-Generalsekretariat sei nicht in der Lage, die iranische Herkunft der auf Saudi-Arabien abgefeuerten Raketen zu bestätigen. Auch die Verbündeten der USA im Sicherheitsrat wie Frankreich, Großbritannien, Schweden und Italien bleiben in diesem Punkt zurückhaltend, sorgen sich aber zugleich um eine Destabilisierung des Nahen Ostens, die sie teilweise auch dem Iran anlasten. (APA, 20.12.2017)