Ein im Internet veröffentlichtes Video von einem misshandelten Tiger in einem thailändischen Zoo hat bei Tierschützern für Empörung gesorgt. Auf dem seit Montag mehr als eine Million Mal angeklickten Film ist zu sehen, wie ein Angestellter des Zoos von Pattaya die Raubkatze unaufhörlich mit einem Stock ins Gesicht stößt, um das Tier für Fotos mit Touristen zum Knurren zu bringen.

Selfies mit Tiger

Die Touristen sitzen dabei neben oder sogar auf dem Tiger. "Der Tiger wird täglich gestochen, hunderte Male am Tag, damit er für Fotos mit Touristen brüllt", schrieb der Gründer der Tierschutzorganisation Wildlife Friends Foundation Thailand, Edwin Wiek, der das Video im Zoo The Million Years Stone Park and Pattaya Crocodile Farm aufnahm und auf Facebook stellte.

Selfies mit Tieren sollten "gänzlich gestoppt" werden , erklärte Wiek. Auch zum Schutz der Menschen: "Jedes Jahr werden hunderte Menschen in ähnlichen Situationen gebissen oder gekratzt." Ein Zoo-Sprecher sagte, der Mitarbeiter sei wegen des Vorfalls versetzt worden.

In Thailand sind Fotos von Wildtieren mit Touristen und ähnliche Attraktionen wie Elefantenreiten ein einträgliches Geschäft. Der Zoo in Pattaya wirbt etwa mit einer täglichen Show, bei der ein Mann mit bloßen Händen gegen ausgewachsene Krokodile kämpft. Tierschützer kritisieren den Missbrauch der Tiere schon lange. (APA/AFP, 21.12.2017)