Zürich – Die Zürcher Mediengruppe Tamedia will die Medienvermarkterin Goldbach Gruppe übernehmen. Dafür bietet das Verlagshaus 35,50 Franken (30,28 Euro) pro Goldbach-Aktie, wie die Firmen am Freitag gemeinsam bekannt gaben. Goldbach soll eigenständig bleiben.

Ziel der Transaktion ist die Schaffung eines der reichweitenstärksten Vermarkters der Schweiz. Zudem soll sich das Angebot auf Deutschland und Österreich erstrecken.

Tamedia selbst erreicht mit mehr als 50 Medien nach eigenen Angaben einen großen Teil der Schweizer Bevölkerung. Goldbach hat eine führende Position in der Vermarktung elektronischer Medien. Daneben soll das Außenwerbegeschäft über die Firma Neo Advertising vorangetrieben werden. An diesem Unternehmen besitzt Tamedia auch die Mehrheit.

340 Mitarbeiter in der Schweiz, Deutschland und Österreich

Das am Freitag vorangemeldete öffentliche Übernahmeangebot für Goldbach umfasst sämtliche mehr als sechs Millionen ausgegebene Aktien der Werbevermarkterin. Der Kaufpreis soll in bar entrichtet werden. Damit beläuft sich der Kaufpreis auf 216 Millionen Franken. Kommt die Übernahme zustande, soll Goldbach von der Schweizer Börse genommen werden.

Die größten Goldbach-Aktionäre Beat Curti und der Investor Veraison Sicav sicherten Tamedia den Angaben zufolge die Andienung der Aktien bereits zu. Curti hält 19,84 und Veraison 19,09 Prozent an dem Unternehmen. Die Übernahme wird laut Mitteilung der Eidgenössischen Wettbewerbskommission vorgelegt.

Die Goldbach Gruppe beschäftigt rund 340 Mitarbeiter in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Sie soll als integriertes Vermarktungsunternehmen innerhalb der Tamedia am bisherigen Standort in Küsnacht weitergeführt werden. CEO von Goldbach bleibt Michi Frank, der Mitglied der Unternehmensleitung von Tamedia wird.

Journalismus soll profitieren

Tamedia-Chef Christoph Tonini sieht die Kombination Tamedia, Goldbach und Neo Advertising als "Chance für den Schweizer Medienmarkt, denn davon profitieren nicht zuletzt auch unsere journalistischen Angebote".

Auch Goldbach-Chef Michi Frank freut sich auf die Zusammenarbeit mit Tamedia, wie er in der Mitteilung zitiert wird. Goldbach gehe es ausgezeichnet. Es sei aber davon auszugehen, dass sich der Markt in den kommenden Jahren markant verändern werde. Gemeinsam mit Tamedia sei Goldbach "optimal aufgestellt", um die Veränderungen als Schweizer Werbevermarkterin mitzugestalten. (APA, sda, 22.12.2017)