EINE DER FRAUEN (zu ihrer Sitznachbarin, flüsternd): Bist nicht auch du, Schwester Gerhild, gewaltig genervt von dem schwindligen Schwachsinn der Schweden?

GERHILD: Freilich, Freya. Denn frisch, frech und fordernd, frei von der Fron feiger Frage, so begibt zur Begattung sich Bragi, wissend, wann immer er naht, Walhall würde widerhallen von der Jungfern jubelndem, jauchzendem Ja.

FREYA: So ist es, denn brünstig brennt uns ja in der Brust wild wabernd der Wunsch nach Reproduktion reinrassiger Recken.

GERHILD (heftig atmend): Zu gern nur gehorcht das Geschlecht dem Gebieten des Gottes.

FREYA (ebenfalls heftig atmend): Seinen mächtigen Muskeln!

GERHILD (noch heftiger atmend): Dem gewaltigen Glied!

FREYA (ebenfalls noch heftiger atmend): Wild überwältigt das Weib er und lüstern leckt -

KITZMÜLLER (streng): Freya! Gerhild! Schweigt stille! Willig und wortlos eifrig zu sticken, zur Freude der Führer, das nur geziemt der Germanin, und ein lustiges Liedlein allein zeitigt den Zauber der züchtigen Zunge.

(Sie stimmen das Deutschlandlied an. Vorhang)

(Antonio Fian, 23.12.2017)