Jürgen Vogel ist "Der wüste Gobi".

Foto: MDR/Wiedemann&Berg/Anke Neugebau

Bigamiluschvatokovtschvili. Gotthilf Bigamiluschvatokovtschvili. An den Namen sollte man sich gewöhnen. So nämlich heißt der dreifache Frauenmörder im Tatort – nicht am Sonntag in dieser Woche, sondern am Stefanitag.

Der Einfachheit halber, weil bis auf einen ohnehin keiner seinen Namen aussprechen kann, wird dieser Bigamiluschvatokovtschvili (wunderbar: Jürgen Vogel) wie der Titel des Films genannt: Der wüste Gobi.

Und es gibt ja auch allerlei Gründe, warum er in Weimar in der forensischen Psychiatrie lebt: Drei Frauen hat er vor Jahren brutal ermordet – oder vielleicht auch nicht ...

Der Wollhandlungsfaden

Jetzt jedenfalls will er raus, was ihm auch gelingt. Dann sind zwei weitere Frauen tot. Natürlich ist rasch klar, dass der Gobi mit seinem schönen Hobby so wüst nicht sein kann. Er strickt seinen diversen Amouren Unterwäsche, die in diesem Tatort laufend zu bewundern ist und somit den Wollhandlungsfaden bildet.

"Ist das noch Therapie oder schon Fetisch?", fragt Kommissarin Kira Dorn (Nora Tschirner) pikiert beim Anblick eines Prachtexemplars in allen Grünschattierungen der Welt.

Ihr Partner Lessing (Christian Ulmen) weiß es auch nicht. Er friert und will Sex – wobei im Schlafzimmer bloß die blaue Blumenbettwäsche der Siebzigerjahre der Höhepunkt ist.

Es ist zum Teil schön skurril, was da aufgeboten wird. Nicht neu, aber zum Schmunzeln etwa: Wer ist Arzt, wer "irre"?

Und dennoch: Es reicht leider nicht für einen wirklich witzigen und schrillen Tatort, der einen mit den vielen biederen Folgen 2017 versöhnen könnte. Zu lahm die Handlung, zu flach und herbeigeschrieben viele Gags. Trotzdem: Das Jahr könnte schlimmer enden. (Birgit Baumann, 25.12.2017)