Zum dritten Mal in Folge: Rot-Blauer Triumph im Santiago Bernabeu.

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Luis Suarez ließ Madrid mit seinem Führungstor erstmals leiden.

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Árbitro Sanchez Martinez kam dem Kartenwunsch von Gerard Piqué nach und schloss Reals Dani Carvajal aus, sein Handlungsspielraum war nach dem Handspiel des Außenverteidigers allerdings gleich Null.

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Madrid – Der FC Barcelona hat am Samstag den 270. Clasico gegen Real Madrid im Estadio Santiago Bernabeu mit 3:0 (0:0) gewonnen und seinen Erzrivalen wohl bereits aus dem Rennen um die Meisterschaft in der spanischen Primera Divison geschossen. 14 Punkte beträgt der Rückstand des regierenden Meisters nun bereits auf den Tabellenführer aus Katalonien, immerhin hat das Weiße Ballett ein Spiel weniger ausgetragen.

In die Karten Barcelonas spielte auch, dass Atletico Madrid bereits am Freitag seine erste Saison-Niederlage einstecken musste. Die Mannschaft von Trainer Diego Simeone verlor überraschend bei Espanyol Barcelona 0:1 (0:0). Sergio Garcia (88.) erzielte den Treffer des Abends. Der Rückstand auf die Katalanen wuchs damit auf bereits neun Punkte an.

Vor 80.264 Zuschauern erzielten Luis Suarez (54.), Lionel Messi (64./Handelfmeter) und der eine Minute zuvor eingewechselte Aleix Vidal (90.+3) die Tore für die Gäste. "Das größte Spiel der Welt" sei das Duell zwischen Madrid und Barcelona, hatte Real-Kapitän Sergio Ramos erklärt. Bei der weltweiten Wahrnehmung zieht kein Ligaspiel mehr Menschen in seinen Bann. Das 2:3 im April hatten 650 Millionen Menschen in knapp 200 Ländern verfolgt, aufgrund der Ansetzung am Samstagmittag – zur Prime Time in Asien – wurden am Tag vor Heiligabend mehr als 700 Millionen Zuschauer erwartet.

Real bestimmt erste Halbzeit

Real-Trainer Zinedine Zidane konnte im Gipfel auf Cristiano Ronaldo zurückgreifen, der sich am Donnerstag nach einer Wadenblessur fit gemeldet hatte. Der Portugiese spielte in der ersten Hälfte deutlich auffälliger als sein Dauerrivale Messi, blieb allerdings in mehreren aussichtsreichen Torszenen ohne Erfolg und liegt im Ranking der erfolgreichsten Clasico-Torjäger mit 17 Toren weiter auf Platz drei hinter dem souverän führenden Messi und Real-Legende Alfredo di Stefano (18).

Barcelona ließ die Hausherren in ungewohnter Passivität kommen, erst nach einer halben Stunde wurde Real-Keeper Keylor Navas durch den Schuss von Paulinho erstmals gefordert. Im Gegenzug wehrte Barcas Marc-André ter Stegen einen gefährlichen Schuss Ronaldos aus spitzem Winkel mit dem Schienbein ab (31.). Real betrieb auch in der Folge Chancenwucher, so streichelte ein Kopfball von Mittelstürmer Karim Benzema kurz vor der Pause die Außenstange (42.).

Umschwung nach der Pause

Erst nach dem Seitenwechsel setzte Barcelona mehr offensive Akzente und ging nach einem Konter durch Suarez in Führung: Real verlor den Ball weit in der gegnerischen Hälfte, ließ daraufhin Ivan Rakitic nahezu unbedrängt bis zum eigenen Strafraum laufen, auch Sergi Roberto wurde nur halbherzig attackiert und konnte in der Folge Suarez ideal bedienen. Real konnte das Niveau der ersten Halbzeit nicht mehr halten. Das Pressing der Gastgeber fand nicht mehr statt, Barcelona fand viel zu viel Räume vor.

Daniel Carvajal konnte einen Paulinho-Kopfball in der 63. Minute nur noch mit der Hand vor der Torlinie klären und sah die Rote Karte. Messi verwandelte den verhänngten Elfmeter souverän zur Entscheidung. Real konnte nicht mehr zulegen, der eingewechselte Gareth Bale fand trotzdem eine Riesenchance zum Anschluss vor (72.). Stattdessen erhöhte Vidal nach Vorarbeit Messis in der Nachspielzeit noch auf 3:0 für Barcelona, das nun bereits drei Mal hintereinander im Bernabeu gewonnen hat. (sid, red -23.12. 2017)