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Mitarbeiter von Microsoft und Amazon sollen Menschenhandel unterstützt haben

Foto: APA/AFP/Getty/Angere

Die IT-Branche wird von einem neuen Skandal erschüttert. Mitarbeiter von Microsoft und Amazon hatten offenbar regelmäßig mit Kriminellen Kontakt, die Frauen aus Asien dazu zwangen, sich zu prostituieren. Ermittlungen wegen Menschenhandels brachten insgesamt 67 E-Mails von Microsoft-Mitarbeiterkonten sowie 63 von Amazon-internen Konten ans Tageslicht. Auch andere Firmen aus Seattle, etwa Boeing oder Oracle, sollen laut Newsweek betroffen sein.

18 Festnahmen

Schon 2015 sollen 18 Personen festgenommen worden sein, darunter "hochrangige" Manager bei Amazon und Microsoft. Ein Gerichtsprozess soll nächsten März starten. Einige Mitarbeiter sollen bis zu 50.000 Dollar pro Jahr für Prostituierte ausgegeben haben. Bordelle werben teils damit, in der Nähe von Konzernzentralen großer IT-Firmen angesiedelt zu sein. Alex Trouteaud, Forscher bei einer NGO gegen Menschenhandel (Demand Abolition) sagte zu Newsweek, dass die IT-Branche eine "Kultur aufweise, die Menschenhandel begrüßt".

Distanzierung

Microsoft und Amazon distanzierten sich von ihren Mitarbeitern. Microsoft gab an, dass eine "das private Verhalten einer kleinen Gruppe nicht die Unternehmenskultur von 125.000 Mitarbeitern repräsentiert". Amazon gab an, dass bezahlter Sex in Verbindung mit beruflichen Aktivitäten, etwa Geschäftsreisen, streng verboten sei. (red, 26.12.2017)