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Die Babymilch wurde aussortiert.

Foto: AP Photo/Bob Edme

Paris – Wegen des Verdachts auf Salmonellen in Babymilch hat die französische Justiz vorläufige Ermittlungen gegen den Molkereikonzern Lactalis eröffnet. Die Staatsanwaltschaft in Paris wirft dem größten Milchhersteller Frankreichs nach Angaben aus Justizkreisen vom Dienstag unter anderem Gesundheitsgefährdung und Verbrauchertäuschung vor.

Der Konzern hatte weltweit tausende Tonnen Babymilch zurückgerufen, nachdem mehr als 30 Babys in Frankreich erkrankt waren. Die Ermittler vermuten den Angaben zufolge, dass Lactalis die Öffentlichkeit zu spät und nicht ausreichend über die Salmonellengefahr informierte. Der Konzern hatte seit Mitte Dezember weltweit Produkte der Marken Milumel, Picot und Taranis zurückgerufen. Bereits am 1. Dezember wurde das Unternehmen nach eigenen Angaben aber von den französischen Behörden über die mögliche Verunreinigung seines Babymilchpulvers informiert.

35 Säuglinge krank

Nach Angaben der französischen Gesundheitsbehörden erkrankten in Frankreich mindestens 35 Säuglinge seit August an Salmonellose. Mindestens 31 der Babys hatten zuvor Milch aus dem Lactalis-Werk in Craon im Zentrum Frankreichs getrunken, wo die Verunreinigung offenbar auftrat. Die Anlage ist geschlossen und werde nun "zusätzlich" gereinigt und desinfiziert, erklärte der Konzern.

Salmonellen können Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall auslösen. Den erkrankten Babys geht es nach Angaben der Behörden wieder gut.

Lactalis ist einer der größten Molkereikonzerne der Welt. Er vertreibt seine Produkte unter anderem in China, Pakistan, Großbritannien oder dem Sudan. (APA, 26.12.2017)