Na, wie war's? Zahlt die Versicherung, mussten Sie in der Ambulanz lange warten, ist der Psychologe schon gebucht, die Scheidung eingereicht, die Enterbung der Kinder eingeleitet?

Der Eindruck, dass das die häufigsten Fragen sind, die von den Feiertagen übrig bleiben, drängt sich doch auf: Noch nie waren in der Vorweihnachtszeit Medien aller Art – Ihre Leib- und Magenzeitung miteingeschlossen – so voll von seriösen und spaßigen Artikeln darüber, was Weihnachten ist, was es war, was es sein sollte und was zu tun und zu lassen sei, dass es so wird.

Neurotische Verwandte

Eigentlich ist die Frage, warum es diesen Wust an Weihnachtsratgeberliteratur gibt, mindestens so spannend wie das, womit sie sich beschäftigt. Will uns da jemand einreden, dass man einen im Kalender eingetragenen – also zugegebenermaßen nicht freiwillig gewählten – Abend beziehungsweise Tag nicht verbringen kann, ohne dass man jenen, mit denen man ihn verbringt, an die Gurgel gehen will?

Fragt man im Umkreis seines eigenen, ganz normalen – das heißt: mit den heute üblichen Neurosen ausgestatteten – Verwandten- und Bekanntenkreises, so bringt das meist völlig unspektakuläre Ergebnisse. Unwissenschaftlich zusammengefasst: Ja, eh. Nein, nicht einmal die Katze hat gekotzt.

In diesem Sinn: Lasst uns zur Tagesordnung übergehen und die Silvesterkracher auspacken. Gutes neues Jahr, baba und foits ned! (Gudrun Harrer, 27.12.2017)