Österreichs bekanntester Datenschützer: Max Schrems.

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Die vom Juristen Max Schrems gegründete Datenschutz-NGO "noyb – Europäisches Zentrum für Digitale Rechte" benötigt noch rund 142.000 Euro für die Finanzierung. Innerhalb eines Monats wurden über eine Crowdfunding-Kampagne knapp 108.000 Euro gesammelt, berichtete die Organisation am Mittwoch in einer Aussendung. Weitere Zusagen werden "unmittelbar erwartet", hieß es.

"None of your business"

Am 25. Mai 2018 tritt in der EU die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft, die einheitliche Grundprinzipien für Unternehmen vorgibt, die personenbezogene Daten verarbeiten. Damit gelten Vorgaben für Datensparsamkeit, Begrenzung der Datenspeicherung, Transparenz, Vertraulichkeit und die klare Einwilligung der Betroffenen zur Datenverarbeitung, informierte noyb ("none of your business").

Bei Verstößen wird es wirksame Sanktionen geben. Basierend auf den Erfahrungen aus den Klagen gegen Facebook will noyb laut der Aussendung mit Mahnungen, Beschwerden, Musterverfahren oder Sammelklagen dazu beitragen, "dass missbräuchliche Verwendung von Daten keine Grundlage für Geschäftsmodelle darstellen darf".

Die neuen Regeln sind ein großer Schritt vorwärts

"Europa bekommt das beste Datenschutzgesetz der Welt. Die neuen Regeln sind ein großer Schritt vorwärts. Jetzt müssen sie auch in der Praxis umgesetzt werden", betonte Schrems. Die NGO wolle alle Unternehmen unterstützen, die die Gesetze ernst nehmen. "All jenen, die sich Wettbewerbsvorteile durch Missachtung der DSGVO verschaffen möchten, werden wir sehr genau auf die Finger schauen."

Neben mehr als 500 Einzelpersonen, die das Projekt bisher unterstützen, gibt es laut nyob aktuell Finanzierungszusagen von Mozilla (der Stiftung hinter dem Firefox Browser), der Stadt Wien und dem Betreiber der Suchmaschine StartPage.com. (APA, 27.12.2017)