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Südkorea will spekulative Geschäfte mit Kryptowährungen strenger regulieren.

Foto: reuters

Seoul/Caracas – Kurz vor dem Jahresende gerät Bitcoin wieder unter Druck: Die Cyber-Devise fällt am Donnerstag um zehn Prozent auf 13.600 Dollar. Am Mittwoch hatte sie zeitweise 16.500 Dollar gekostet.

Krypotwährungen sorgen weiterhin für internationale Schlagzeilen. Südkorea gab nun bekannt, künftig strenger gegen spekulative Handelsgeschäfte mit Kryptowährungen vorgehen zu wollen.

Die Regierung kündigte dazu am Donnerstag zusätzliche Schritte an. So soll die Öffnung anonymer Konten für Cyberwährungen verboten werden. Außerdem soll ein neues Gesetz kommen, das Aufsichtsbehörden unter bestimmten Umständen die Schließung von Börsen erlaubt, an denen solche Währungen gehandelt werden.

Besteuerung von Erträgen geplant

Ein Plan zur Besteuerung von Kapitalerträgen aus entsprechenden Handelsgeschäften wurde bereits früher angekündigt. Die Regierung warnt vor hohen Verlusten in diesem Bereich wegen exzessiver Kursschwankungen. Ihren Angaben zufolge liegen die Kurse der meisten Kryptowährungen an heimischen Handelsplätzen viel höher als in anderen Ländern. In Südkorea sind vor allem Bitcoin extrem beliebt, die in diesem Jahr dramatisch an Wert gewonnen haben. Auch Hausfrauen und Studenten mischen in dem Geschäft mit.

Venezuela will Petro mit Ölreserven absichern

Die venezolanische Regierung gab indes bekannt, die neue Kryptowährung Petro mit den riesigen Erdölreserven des südamerikanischen Landes absichern zu wollen. Präsident Nicolas Maduro unterzeichnete am Mittwoch ein Dekret, das zu Beginn fünf Milliarden Barrel Öl (je 159 Liter) als Sicherheit für den Petro ausweist.

Insgesamt verfügt das erdölreichste Land der Welt nach eigenen Angaben über Reserven von 267 Milliarden Barrel. Künftig sollen auch Gold- und Diamantenvorkommen als Sicherheit für die Kryptowährung zertifiziert werden.

Regierung will sich Zugang zum internationalen Zahlungsverkehr

Angesichts einer galoppierenden Inflation und einer drohenden Staatspleite hatte Maduro Anfang Dezember die Einführung des Petro angekündigt. Damit will sich die Regierung offenbar wieder Zugang zum internationalen Zahlungsverkehr verschaffen. Die weltweit bekannteste Kryptowährung ist der Bitcoin. Die Digitalwährung hat in diesem Jahr kräftig an Wert zugelegt, leidet aber auch unter massiven Kursschwankungen.

Mit der Absicherung durch Bodenschätze ist der venezolanische Petro nach Einschätzung des Ökonoms Luis Oliveros eigentlich gar keine klassische Kryptowährung, sondern vielmehr eine einfache Schuldverschreibung, die durch die Erdölreserven abgesichert ist. (APA, red, 28.12.2017)