Das offizielle Grazer Feuerwerk am Edegger-Steg nahe der Murinsel wurde abgesagt.

Foto: ERWIN SCHERIAU

Graz – Aufatmen konnte die Grazer Bevölkerung 2017 wohl kaum: Die Stadt blieb nicht nur die am stärksten von Feinstaub belastete Österreichs, die Werte stiegen im Vergleich zu 2016 sogar an. Laut Daten des Umweltbundesamtes, die der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Donnerstag aussandte, war die Belastung 2017 nicht nur in Graz, sondern auch in der Südsteiermark besonders hoch.

Grenzwerte weit überschritten

Wenn man bei Feinstaub von Grenzwerten spricht, sind Tagesmittelwerte gemeint. An Tagen, an denen mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft an einer Messstelle gemessen werden, wird der Tagesmittelwert überschritten. 25 solcher Tage sind im Jahr in Österreich erlaubt, in der EU sind es 35, man spricht dann vom Jahresgrenzwert. Gefährlich ist Feinstaub, weil seine kleinen Partikel ungehindert über Nase, Rachen und Lungenbläschen direkt in die Blutbahn geraten. Graz hatte 2017 an einer Messstelle im Süden der Stadt 49 Überschreitungstage.

Leibnitz, Kittsee, Linz auch belastet

Selbst in der am wenigsten belasteten Gegend der Stadt im Grazer Westen waren es 30 Tage. Ebenso viele wie in Leibnitz, wo der Staub, wie im burgenländischen Kittsee mit 25 Überschreitungstagen, auch ohne die berüchtigte Grazer Beckenlage festhängt.

25 Tage wurden auch in der oberösterreichischen Hauptstadt Linz gemessen, gefolgt vom weststeirischen Köflach mit 24 Tagen, an denen es zu viel staubte.

Begrüßenswert findet der VCÖ, dass Graz heuer auch sein offizielles Feuerwerk auf dem Erich-Edegger-Steg bei der Murinsel komplett absagte. Hier dürfte aber nicht nur der Umweltgedanke eine Rolle gespielt haben, da im Vorjahr eine Rakete dort explosionsartig losging und dadurch andere Feuerwerkskörper nicht planmäßig in Brand gerieten, was einige Menschen kurz in Panik versetzte. Andere Feuerwerke sind in Graz ohnehin schon seit drei Jahren verboten. Ausnahmen bilden Feuerwerkskörper, die auch im Innenbereich verwendet werden können – dazu gehören Wunderkerzen. (cms, 29.12.2017)