Iori Fujiwara, "Der Sonnenschirm des Terroristen". Deutsch: Katja Busson. € 20,60 / 352 Seiten. Cass-Verlag, Löhne 2017

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Shimamura schlägt sich als Barmann durch. In seiner Freizeit liegt er in einem Park von Tokio in der Sonne und säuft. Ein Mädchen spricht ihn an und unterhält sich mit ihm. Wenig später explodiert in der Nähe eine Bombe und tötet zahlreiche Menschen. Shimamura läuft hin und sucht nach dem Kind. Dabei hinterlässt er Spuren. Shimamuras Daten sind seit den Studentenunruhen gespeichert, er lebt daher mit einem falschen Namen.

Iori Fujiwara zeigt uns Japan nicht nur als hochtechnisiertes wohlhabendes Land, sein Fokus liegt auf den Verlierern: Shimamura taucht bei den Obdachlosen in ihren Kartonhöhlen unter und versucht herauszufinden, was es mit dem Anschlag auf sich hat. Was auffällt, ist ein unaufgeregter Duktus, innere Gelassenheit als Kontrast zu einer dynamischen Krimihandlung. D

ie Entstehungsgeschichte des Romans ist ebenfalls ungewöhnlich. Fujiwara, der 2007 starb, hat angeblich diesen Krimi geschrieben, um mit den Tantiemen seine Spielschulden zu tilgen. (Ingeborg Sperl/www.krimiblog.at, 30.12.2017)