Idlib – Bei heftigen Kämpfen zwischen syrischen Regierungstruppen und islamistischen Rebellen sind in der nordwestlichen Provinz Idlib binnen 24 Stunden 66 Menschen getötet worden. Das teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mit. Diese bezieht ihre Informationen von einem dichten Netz an Mitarbeitern in Syrien. Ihre Informationen können wegen der Lage in in Syrien nur sehr schwer unabhängig überprüft werden.

Unter den Opfern seien mindestens sieben Kinder und 12 andere Zivilisten, die bei Luftangriffen russischer Kampfflugzeuge getötet worden seien, so die Beobachtungsstelle. Nach den für Medien nur schwer überprüfbaren Angaben der oppositionsnahen Organisation kamen bei den Gefechten 27 Soldaten der Regierungstruppen und 20 Rebellenkämpfer ums Leben. Die Provinz Idlib wird seit dem Sommer praktisch vollständig von dem früheren Al-Kaida-Ableger Fatah-al-Sham-Front (Fateh-al-Sham) kontrolliert. Sie ist die letzte Provinz in Syrien, die nicht unter der Kontrolle der Regierung in Damaskus steht.

Die Kämpfe markieren offenbar den Beginn einer neuen Offensive der Regierungstruppen zur Rückeroberung von Idlib. Ein AFP-Reporter nahe der Frontlinie berichtete von intensiven Luftangriffen. Die Rebellen riefen die verbliebenen Einwohner über Lautsprecher auf, zuhause zu bleiben. Hunderte Zivilisten versuchten aber, aus den Dörfern in der Kampfzone zu entkommen und mit ihren Habseligkeiten in die Provinzhauptstadt Idlib zu gelangen. (APA, 29.12.2017)