Jerusalem – Nach palästinensischen Raketenangriffen aus dem Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte dort am Freitag Positionen der radikalislamischen Hamas beschossen. Militante Palästinenser hätten drei Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert, zwei davon habe das Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen, teilte die Armee mit.

Israelische Medien berichteten, die dritte Rakete habe ein Gebäude direkt getroffen. Niemand sei verletzt worden. Es ist das erste Mal seit mehr als einer Woche, dass es wieder zu Raketenangriffen auf Israel gekommen sei.

Als Reaktion griffen israelische Panzer und die Luftwaffe zwei Posten der Hamas im nördlichen Gazastreifen an, wie die Streitkräfte mitteilten. Nach Angaben aus Gaza wurde eine Hamas-Einrichtung komplett zerstört.

Mehrere Salafisten mitgenommen

Israel macht die bisher im Gazastreifen herrschende Hamas verantwortlich für alle Angriffe aus dem Palästinensergebiet am Mittelmeer. Israels Luftwaffe reagiert auf jede Attacke mit Gegenangriffen auf Hamas-Ziele. Die radikalislamische Organisation bemühte sich nach Medienberichten zuletzt, weitere Angriffe aus dem Gazastreifen zu unterbinden.

Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete, die Hamas habe mehrere Salafisten festgenommen, die für Raketenangriffe verantwortlich gewesen seien. Über mehrere Kanäle, darunter der ägyptische Geheimdienst, habe die Organisation mitgeteilt, sie habe kein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage.

Nach der US-Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt am 6. Dezember hatte der Hamas-Chef Ismail Haniyeh öffentlich zu einem neuen Palästinenseraufstand (Intifada) aufgerufen. Die gewaltsamen Proteste sind jedoch inzwischen weitgehend abgeebbt. (APA, 29.12.2017)