Nur ein geringer Teil der Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten ist in Europa in der Lage, eine Arbeit zu finden.

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Wien/Europa-weit/Brüssel – Die Zahl der Asylwerber in der EU ist einem Medienbericht zufolge in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Jahres deutlich gesunken. Von Jänner bis September hätten die Mitgliedsstaaten insgesamt 479.650 erstmalige Asylanträge registriert, berichteten die Zeitungen der deutschen Funke-Mediengruppe im Voraus aus ihren Samstagsausgaben unter Berufung auf die EU-Statistikbehörde Eurostat.

Dies seien 50 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Deutschland bleibe dabei in der EU weiter das wichtigste Zielland: Fast ein Drittel der Flüchtlinge – 137.385 von Jänner bis September – hätten in der Bundesrepublik um Asyl gebeten.

Deutlicher Rückgang auch in Österreich

Auch in Österreich ging die Zahl der Asylanträge heuer wieder deutlich zurück, wie es bereits am Mittwoch in einer Bilanz des Integrationsfonds geheißen hatte. Im Vorjahr hatten rund 42.300 Menschen einen Antrag gestellt, heuer nur 22.700 Personen. Zum Vergleich: 2015 hatten 88.000 Menschen einen Antrag gestellt.

Obergrenze klar unterschritten

An der Spitze stehen Syrer (30,6 Prozent) vor Afghanen (15,3 Prozent). Knapp 40 Prozent der Anträge wurden von Frauen gestellt. Mit Stichtag 30. November 2017 wurden unabhängig vom Asylantragsdatum heuer 18.982 Personen zum Verfahren zugelassenen. Damit wird die von der alten Regierung festgelegte Obergrenze von 35.000 Anträgen klar unterboten.

Rund 19.800 Personen wurde in den ersten elf Monaten 2017 in Österreich Asyl gewährt worden. Die größte Gruppe waren Syrer (56 Prozent) vor Afghanen (18 Prozent). Rechtskräftig negativ gingen rund 12.800 Fälle aus. Bei jenen etwa 6.600 Flüchtlingen, die nur subsidiären Schutz erhielten, sind Afghanen die stärkste Gruppe (45 Prozent).

Suche nach Arbeit

Besonders herausfordernd gestaltete sich die Integration in den Arbeitsmarkt: Im November waren rund 404.700 Personen arbeitslos gemeldet oder befanden sich in Schulungsmaßnahmen. Bei knapp einem Drittel von ihnen handelte es sich um ausländische Staatsangehörige. Besonders hoch war die Zahl von Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten unter den arbeitslosen Ausländern: Insgesamt 30.200 Flüchtlinge waren im November 2017 arbeitslos oder befanden sich in einer Schulung. Zwei Drittel von ihnen stammen aus Syrien oder Afghanistan. (APA/Reuters)