Istanbul – Kurz vor Silvester hat die Polizei in der Türkei mindestens 25 mutmaßliche Mitglieder der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen. Unter den Verdächtigen seien 20 Ausländer, berichteten türkische Nachrichtenagenturen. In Istanbul hatte ein IS-Attentäter zu Silvester 2016 in einem bekannten Nachtklub 39 Menschen erschossen.

In Istanbul wurden Sonntag früh 20 IS-Verdächtige festgenommen, darunter 15 Ausländer, wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete. Sie sollen sich offenbar zuvor in den Konfliktgebieten in Syrien oder im Irak aufgehalten haben. Fünf weitere IS-Verdächtige – drei Syrer, ein Iraker und ein Tschetschene – wurden in Ankara festgenommen, wie die amtliche Agentur Anadolu meldete.

In den vergangenen Tagen waren in der Türkei laut Medienberichten rund 200 mutmaßliche Jihadisten festgenommen worden, allein 75 Festnahmen gab es am Freitag in Istanbul und Ankara. Berichten zufolge wurden mehrere der Festgenommenen verdächtigt, Anschläge auf die Silvesterfeiern vorbereitet zu haben.

Aus Angst vor neuen Anschlägen wurden die Sicherheitsvorkehrungen für die diesjährigen Silvesterfeiern in Istanbul deutlich verschärft. Mehr als 40.000 Sicherheitskräfte sollen im Einsatz sein. In beliebten Ausgehvierteln wie Beyoglu, Besiktas und Sisli wurden Feiern in der Öffentlichkeit untersagt. Das Stadtzentrum ist bis Montag für den Schwerlastverkehr gesperrt. (APA, AFP, 31.12.2017)